Femizide: Gewaltprävention und Geschlechtergerechtigkeit vorantreiben
Nach dem ersten Femizid des Jahres 2022 in Oberösterreich hat kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl die Forderung an die Politik bekräftigt, den Gewaltschutz auszubauen und Maßnahmen zu setzen, die Gleichstellung und Unabhängigkeit von Frauen fördern.
Ritter-Grepl betonte, rund 230 Millionen Euro pro Jahr seien zur Finanzierung der Präventionsmaßnahmen erforderlich. "Diese Zahl und dazugehörige Konzepte stehen schon lange im Raum, eingelöst sind die Forderungen noch immer nicht", bemängelte die Vorsitzende der mit 90.000 Mitgliedern größten Frauenorganisation Österreichs gegenüber Kathpress.
Zudem sei gesamtgesellschaftlich eine Wende notwendig: "Gewalt gegen Frauen wurzelt stark darin, wie sich eine Gesellschaft versteht und Geschlechter definiert", so Ritter-Grepl. Nach wie vor gebe es patriarchale Muster und Geschlechterrollen in der Erziehung wie im generellen Umgang miteinander, verstärkt durch Medien, Filme und Social Media. Die kfbö-Vorsitzende sprach sich für einen weiteren Auf- und Ausbau einer "geschlechtersensiblen Arbeit mit Buben und Mädchen" sowie einer "qualifizierten, niederschwelligen Männerberatung" aus.
Ritter-Grepl sprach auch "strukturelle Ungerechtigkeiten" zwischen den Geschlechtern an, die es etwa bei ungleicher Verteilung und Bezahlung von Erwerbsarbeit gebe. "Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen der Gesellschaft ist ein Fundament des friedlichen Miteinanders", so die kfbö-Vorsitzende.
siehe auch www.kfb.at
(ps/12.1.2022)