Auch in Gottesdiensten Lage Arbeitsloser in den Blick nehmen
Die Katholische ArbeitnehmerInnen-Bewegung Österreich (KABÖ) lädt die Pfarren österreichweit dazu ein, den Tag der Arbeitslosen am 30. April dazu zu nützen, auch in den Gottesdiensten den Blick auf die Situation arbeitsloser Menschen zu lenken. Der 30. April fällt heuer auf einen Samstag. Die KABÖ verweist auf einen Gottesdienstvorschlag, den die Bischöfliche Arbeitslosenstiftung Linz für diesen Anlass zur Verfügung stellt.
In einem Begleitbrief dazu heißt es: „Braucht es heuer einen Tag der Arbeitslosen? Gut, dass wieder weniger Menschen arbeitslos sind, als in der Coronakrise, aber es sind nach wie vor viel zu viele, in ganz Österreich fast 400.000. Mehr als ein Drittel von ihnen ist langzeitarbeitslos und hat dadurch kaum Chancen auf einen Arbeitsplatz. Langzeitarbeitslosigkeit und viele offene Stellen – wie kann das gleichzeitig sein? Viele Bewerbungen werden schon vorweg aussortiert, weil bestimmte Kriterien nicht passen: zu alt, zu lange arbeitslos, nicht die gewünschte Ausbildung oder zu wenig Berufserfahrung. Diese Menschen werden nie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.“
Fast die Hälfte aller arbeitslos Gemeldeten habe keine Berufsausbildung und könne so mit dem gestiegenen Anforderungsniveau nicht mithalten. Zusätzliche Ausbildungsplätze, besonders für Jüngere, seien dringend nötig. „Mit unserem neuen Projekt Coaching wollen wir arbeitssuchende Menschen und arbeitskräftesuchende Betriebe coachen und einen Dialog auf Augenhöhe ermöglichen. Mit den dabei gesammelten Erfahrungen treten wir an Politik und Sozialpartner heran, damit neue Initiativen entwickelt werden, um die Arbeitslosigkeit auf ein unvermeidbares Ausmaß zu reduzieren“, so die Arbeitslosenstiftung.
In dem Schreiben ist auch eine Reihe von Vorschlägen enthalten, wie Pfarren Arbeitslosen Unterstützung leisten können in ihrer Situation und bei der Arbeitssuche.
Zur Gestaltung eines Gottesdienstes zum Tag der Arbeitslosen am 30. April oder zum Tag der Arbeit am 1. Mai gibt es auch Predigtgedanken samt Fürbitten von Anna Wall-Strasser, Vorsitzende der KABÖ, und Gabriele Kienesberger, Generalsekretärin der KABÖ. Beide Dokumente sind auf www.arbeitslosenstiftung.at zu finden.
Weiters wird bereits jetzt dazu aufgerufen, das Volksbegehren „Arbeitslosengeld rauf“ zu unterzeichnen. Die Eintragungswoche wird vom 2. - 9. Mai sein; nähere Infos auf www.arbeitslosengeld-rauf.at.
(jp/12.4.2022)