Juden und Christen beten für Frieden
Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit verurteilt zutiefst den Krieg in der Ukraine und zeigt sich empört über die missbräuchliche russische Verwendung des Begriffs "Entnazifizierung". Zugleich wird der gemeinsame Einsatz und das Gebet von Christen und Juden für den Frieden betont.
Wörtlich heißt es in dem am Mittwoch in Wien veröffentlichten Grußwort zum Pessachfest 5782 und zum Osterfest 2022: "Vom Krieg in der Ukraine sind wir gemeinsam betroffen und betrauern die um ihr Leben gebrachten Menschen. Wir beklagen das Leid der Verwundeten und Vertriebenen und sind dankbar für die große Hilfsbereitschaft und Solidarität mit ihnen. Es ist ein starkes Zeichen der Hoffnung inmitten von Gewalt und Tod. Wir erleben, wie ausgeliefert wir der militärischen Aggression sind und wie verbunden wir sind in deren Ablehnung und Abwehr. Dieser Krieg widerspricht dem Schalom, dem verheißenen Frieden, für den wir uns gemeinsam einsetzen."
Weltweit feiern mehr als 15 Millionen Juden ab Freitagabend das einwöchige Pessach-Fest. Pessach erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Pessach (auch Passah, Pascha) ist eines der wichtigsten jüdischen Feste. Die Westkirche feiert am kommenden Sonntag, 17. April, das Osterfest, die orthodoxen Kirchen am 24. April.
Der Koordinierungsausschuss hält in seinem Grußwort fest: "Wenn die jüdische Gemeinschaft Pessach feiert, dann erinnert das auch Christinnen und Christen daran, wie der Ewige sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt hat. Wenn Christinnen und Christen in der Osternacht die Auferstehung von Jesus feiern, dann erinnern sie daran: Die Liebe ist stärker als der Tod, Gott befreit aus Angst."
Unterzeichnet ist das Schreiben von Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle, den beiden Vizepräsidenten Willy Weisz und Margit Leuthold und Geschäftsführer Yuval Katz-Wilfling. (Infos: www.christenundjuden.org)
Die Katholische Aktion ist Unterstützerin des Koordinierungsausschusses.
(jp/14.4.2022)