ZeitZeichen 2/2022: "Frauensache" Sorgearbeit?
Soeben erschienen: die neue Ausgabe des Magazins der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung, ZeitZeichen, zum Themenschwerpunkt " 'Frauensache' Sorgearbeit? Care-Arbeit gerecht bewerten und verteilen". Mit Beiträgen u.a. von Korinna Schumann, Vizepräsidentin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes und Bundesfrauenvorsitzende des ÖGB, Lydia Seemayer, Beraterin für arbeitssuchete Frauen, Raphaela Keller, Elementarpädagogin und Bildungsaktivistin beim Netzwerk "Mehr für Care" und ZZ-Chefredakteurin Elisabeth Ohnemus sowie Kommentaren von KABÖ-Vorsitzender Anna Wall-Strasser, KABÖ-Bundesseelsorger Karl Immervoll und Andreas Exner, ständiger ZZ-Kommentator in den Ausgaben 2022. Gratulieren dürfen in dieser Ausgabe Anna Wall-Strasser dem Redaktionsmitglied und KAB Steiermark-Vorsitzenden Martin Hochegger zum Bruno Kreisky-Preis und KABÖ-Generalsekretärin Gabriele Kienesberger der KABÖ-Vorsitzenden Anna Wall-Strasser zum Solidaritätspreis der Diözese Linz.
Einen thematischen Aufriss des Heftinhalts liefert das editorial von Elisabeth Ohnemus:
Am 20. Mai diesen Jahres waren in Linz, Wien, Graz, Innsbruck und Salzburg wieder Frauen und Männer auf der Straße, um „Mehr für Care“ zu fordern: mehr Geld und mehr Anerkennung für Sorgearbeit, mehr Gerechtigkeit in der Verteilung bezahlter wie unbezahlter Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern. Es war der bereits dritte österreichweite Aktionstag des im Februar 2021 gegründeten Bündnisses „Mehr für Care“, dem zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen -Österreichs. Auch in Österreich ist damit eine starke, breit aufgestellte, zivilgesellschaftliche Kraft gewachsen, die sich den Wandel in der Betrachtung von Wirtschaft auf die Fahnen geschrieben hat, konkret: Care als „Herzstück“ der Wirtschaft zu verstehen. Denn: ohne funktionierende Sorgearbeit kommt das Leben in einer Gesellschaft zum Erliegen.
Die Corona-Krise hat das mehr als deutlich gemacht, und sie hat unübersehbar gemacht, dass es Frauen sind, die die weit überwiegende Last der Sorgearbeit tragen – im professionellen wie privaten Umfeld. Besonders stark betroffen sind Alleinerzieherinnen, zu denen gegenwärtig auch der weit überwiegende Teil der Flüchtlinge aus der Ukraine zählt: gekommen sind Frauen mit Kindern, die hierzulande Schutz, Orientierung und ein Auskommen suchen.
Welche Rahmenbedingungen finden sie am österreichischen Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft dafür vor? Wo steht die österreichische Politik angesichts der Herausforderung, die „Vereinbarkeit“ von Care- und Erwerbsarbeit zu gewährleisten? Was erleben Frauen, die in der professionellen Care-Arbeit tätig sind, am Arbeitsplatz? Wie kann es gelingen, Frauen und Männer gleichermaßen an der notwendigen Sorgearbeit zu beteiligen?
Die zweite Ausgabe von ZeitZeichen in diesem Jahr widmet sich der uralten Frage der Bewertung von Sorgearbeit und der damit verbundenen Frage der Geschlechtergerechtigkeit. Angesichts multipler Krisen stellen sie sich brennender denn je.
PS: es gibt auch was zum Feiern - den Preisregen über den KAB-Aktivist:innen Anna Wall-Strasser, Martin Hochegger und dem Team der Mentoring-Initiative „Hands on“ – Gratulation!
Das Heft ist auf der homepage der KABÖ zu finden unter https://www.kaboe.at
(eo/28.6.2022)