Die kfbö begrüßt die Berufung von Frauen in Bischofskongregation
Auf die Ernennung dreier Frauen zu Mitgliedern der vatikanischen Bischofskongregation reagiert die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) mit ausdrücklichem Lob. Die kfbö begrüße diese Entwicklungen im Vatikan, seien sie doch ein "großes Zeichen dafür, dass die Gleichstellung von Frauen im Zentrum der katholischen Kirche kein Lippenbekenntnis ist", betonte kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress am Donnerstag.
Ritter-Grepl zeigte sich überzeugt, "dass Bischofsernennungen in Zukunft nach neuen Kriterien erfolgen werden". Die drei Frauen haben internationale Leitungserfahrung, sind geerdet und haben den nötigen Wandel der katholischen Kirche hinsichtlich der Frauenfrage im Blick, so die Einschätzung der kfbö-Vorsitzenden. "Letztlich werden Bischöfe über den Zugang von Frauen zu Weiheämtern entscheiden. Jetzt reden Frauen bei den Bischofsernennungen mit, sie werden weise Entscheidungen diesbezüglich treffen", betonte Ritter-Grepl. Zwei von den Berufenen sind ihr persönlich bekannt.
Eine der drei Frauen ist Maria Lia Zervino. Die Präsidentin der Weltunion Katholischer Frauenverbände (englisch WUCWO) sei der kfbö durch die Zusammenarbeit mit diesen Verbänden sehr vertraut. Ritter-Grepl fand lobende Worte: "Ich schätze Ihre diplomatische Haltung und das sehr gezielt eingesetzte Engagement zur Thematik Frauen in der Kirche." Dass der Papst sie nun in die Behörde für die Bischofsernennungen beruft, sei ein sicherer Hinweis dafür, dass ihre Anfragen bzgl. der "nächsten Schritte" für die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche sehr ernst genommen werden.
Die zweiten Berufenen, Sr. Raffaela Pedrini, habe Ritter-Grepl während eines Besuchs im Mai im Vatikan kennengelernt. In den gemeinsamen Gesprächen sei es damals um nötige Stützsysteme gegangen, die Frauen brauchen, wenn sie eine fordernde, leitende Funktion bekleiden, erzählte die kfbö-Vorsitzende weiter. Sr. Raffaela sei übersetzt in österreichische Verhältnisse so etwas wie "die Landeshauptfrau des Vatikanstaats".
(ps/kathpress/14.7.2022)