70 Jahre Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen Österreich
Der Weltgebetstag verbindet Frauen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften mit Christinnen unterschiedlicher Kulturen und Traditionen in aller Welt. Er ist die älteste und größte ökumenische Basisbewegung von Frauen weltweit und wird jeden ersten Freitag im März in über 170 Ländern der Erde gefeiert. In Österreich feiert der WGT heuer sein 70-jähriges Jubiläum.
Die Bewegung hat ihren Ursprung in den USA Ende des 19. Jahrhunderts, 1927 kam der Weltgebetstag der Frauen nach Europa.
In Österreich wurde der Weltgebetstag der Frauen 1952 zum ersten Mal ökumenisch vorbereitet und gefeiert. Mittlerweile ist er bereits in mehr als 400 Orten ein fixer Bestandteil des kirchlichen Lebens geworden. Die WGT-Frauen in Österreich sind überzeugt: “Ohne den Weltgebetstag wäre die Ökumene in Österreich nicht das geworden, was sie heute ist."
Schon in den Anfängen wurde das spätere Motto „Informiert beten - betend handeln“ umgesetzt. Die Weltgebetstagsbewegung setzt ein Zeichen der Hoffnung, fördert Frieden und Verständigung und stellt sich gegen Ungerechtigkeit und Gewalt. Sichtbares Zeichen der Solidarität ist das Sammeln der Kollekte für die Förderung von Frauen- und Mädchenprojekten weltweit.
Am ersten Freitag im März feiern Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder rund um den Globus am gleichen Tag den Weltgebetstag und verwenden dafür dieselbe Liturgie. Sie wird jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land verfasst und macht auf die Lebensrealitäten der Frauen vor Ort aufmerksam.
Das Nationalkomitee des Ökumenischen Weltgebetstags der Frauen in Österreich lädt anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums zu einem Fest-Gottesdienst ein - am Samstag, den 17. September 2022 um 15 Uhr in der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche, in 1060 Wien, Lutherplatz 1.
Anmeldungen an: wgt@weltgebetstag.at
Die Liturgie des 70-Jahr-Festgottesdienstes wird die Vielfalt der Bewegung widerspiegeln. So kommen Frauenstimmen aus den 7 WGT-Regionen mit damals wie heute aktuellen Themen zu Wort. Für die musikalische Gestaltung sorgt unser Projektpartner “Africa Amini Singers“. Beim Festgottesdienst wird auch die Festschrift, die anlässlich des runden Jubiläums verfasst wurde, vorgestellt.
Grußwort von kfbö-Vorsitzender Angelika Ritter-Grepl für die Festschrift anlässlich des 70-Jahr-Jubiläums:
Der „Ökumenische Weltgebetstag der Frauen in Österreich“ ist ein fester, unverzichtbarer Bestandteil des spirituellen Lebens und sozial-politischen Engagements der Frauen in der Katholischen Frauenbewegung Österreichs. In unseren Anliegen treffen und stärken wir einander: im „informierten Beten“ und „betenden Handeln“ im Rahmen unseres Einsatzes für Frauen aus unterschiedlichen Kulturen und Traditionen weltweit, für ein Ende der Gewalt an Frauen und Mädchen, für Frieden und Gerechtigkeit.
Und das, indem wir „teilen“, auch materielle Ressourcen zur Verfügung stellen: die Kollekte des Weltgebetstags, die an Frauen und Mädchen in diversen Projekten weltweit geht, und die Spenden, die die Aktion Familienfasttag über ihre Kampagne jährlich für kfbö-Partnerinnen in mehr als 70 Frauenprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika aufbringt.
Mehr denn je braucht es uns, braucht es den „Ökumenischen Weltgebetstag der Frauen“ und das, was er im Titel trägt: das Gebet. Angesichts multipler Krisenerscheinungen – Pandemie, Klimakrise, Krieg, Energiekrise, Nahrungsmittelkrise, immer weiter wachsende Ungleichverteilung: jeweils sind Frauen und Mädchen diejenigen, die in erster Linie und am stärksten von den Auswirkungen betroffen sind – stehen wir als „Weltgemeinde“ vor Herausforderungen, die weitreichende sozial-, wirtschafts- und umweltpolitische Entscheidungen verlangen, eine „Umkehr“ im biblischen Sinn, eine tiefgreifende „Transformation“. Das Gebet ist eine Quelle der Kraft, sich dem notwendigen Prozess einer Umkehr und Transformation zu stellen, ihn zu begleiten und zu gestalten, „betend“ zu „handeln“.
Bleiben wir miteinander unterwegs!
(eo/7.9.2022)