„Alle Getauften haben das Recht, etwas für die Kirche zu tun“
Sowohl in der Kurie als auch in der Verwaltung des Vatikanstaates, dem Governatorat, seien mittlerweile Frauen in wichtigen Positionen tätig, erklärte Franziskus in dem Interview. Doch dabei handele es sich nicht um eine „feministische Mode“, sondern um einen „Akt der Gerechtigkeit“, da die Frauen in der Vergangenheit kulturell an den Rand gedrängt worden seien. „Alle Getauften“ hätten das Recht, „etwas für die Kirche zu tun“. „Das ist etwas, das nicht ich erfunden habe, sondern das seit 20 oder 30 Jahren läuft und langsam umgesetzt wird.“
Eine Passage des Interviews dreht sich auch um den synodalen Prozess der Weltkirche: So dürfe man sich diesen nicht als eine Art Parlament vorstellen, sondern er müsse ein „Ort der Unterscheidung“ sein, an dem der Heilige Geist „Hauptperson“ sei und aus der Vielfalt der Meinungen „Harmonie“ schafft. „Wenn der Heilige Geist nicht da ist, ist es ein Parlament, schön und gut, aber wir sollten es nicht Synode nennen“ - denn dann sei es tatsächlich ein „Parlament“, so der Papst. Der Weg sei in seinen Anfängen vom heiligen Paul VI. vorgezeichnet und mit der Gründung des Sekretariats der Bischofssynode unterstützt worden, ein Weg, auf dem die Kirche nun über 50 Jahre lang gelernt habe und auf dem es nicht an Spaltungen mangele, räumt Franziskus ein. Doch man müsse einen Prozess auch erst einmal an sein „Ende kommen lassen“.
Einen link zum Nachhören bietet vaticannews.va: