Katholische Arbeitnehmer:innen fordern Erhöhung des Arbeitslosengelds
Die "Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung Österreich" (KABÖ) fordert die sofortige Erhöhung des Arbeitslosengeldes und des Notstandshilfebezugs. "Es braucht dringend wirksame Maßnahmen für einen sozialen Ausgleich, um den Zusammenhalt und damit die Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie zu erhalten", betonte die Bundesvorsitzende der KABÖ, Anna Wall-Strasser, in einer Aussendung am Dienstag. Das bedeute "deutliche Änderungen im Steuersystem zur Besteuerung von Erbschaften und Vermögen einerseits, und rasch eine deutliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes und der Notstandshilfe", so Wall-Strasser.
Viele Sozialleistungen seien erhöht worden, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe blieben aber auf dem gleich niedrigen Niveau. Während Bundesregierung und Länder Geld zur Abfederung der Teuerung verteilten und auch Betrieben Hilfsgelder zugesagt wurden, scheinen jene, die die Arbeitslosenunterstützung beziehen, vergessen zu werden, kritisierte die KABÖ. Die Regierung dürfe aber nicht zur "Verwalterin von Ungerechtigkeit" werden, es brauche wirksame Maßnahmen zugunsten der ärmeren Bevölkerungsteile.
"Die zunehmende soziale Kluft erhöht das Unverständnis füreinander und die Aggressionen in Alltagssituationen steigen", zeigte sich Wall-Strasser überzeugt. Unter derzeitigen Bedingungen gerate die Verteilungsgerechtigkeit des Sozialstaats in enorme Schieflage, so die KABÖ. Besonders deutlich zeige sich das beim Arbeitslosengeld. Die niedrige Nettoersatzrate von 55 Prozent sei für Betroffene und ihre Familien existenzgefährdend. Das lasse immer mehr Menschen in Österreich in die Armut abrutschen, so die katholischen Arbeitnehmervertreter.
Dieses Anliegen der KABÖ unterstützte am selben Tag auch das Präsidentinnen-Team der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) "vollinhaltlich", wie Ferdinand Kaineder, Brigitte Kreil und Katharina Renner gegenüber Kathpress festhielten. "Die Sozialleistungen, Arbeitslosengeld und Notstandshilfen müssen spätestens jetzt den neuen Rahmenbedingungen des teurer gewordenen Lebens entsprechend angepasst werden, um die Gesellschaft nicht auseinanderdriften zu lassen", hielt das Führungstrio der KAÖ (der die KABÖ als Mitgliedsorganisation angehört) fest.
(jp/20.9.2022)