Menschenwürdige Arbeit: KAB OÖ zeigt Missstände in Pflege auf
In der Diözese Linz wurde der "Welttag für menschenwürdige Arbeit" am 7. Oktober zum Anlass genommen, um auf Missstände bei Arbeitsbedingungen in der Care-Arbeit hinzuweisen. Wie aus der Website der Diözese hervorgeht, würdigten die "Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung" (KAB) und die Betriebsseelsorge OÖ dieses Jahr besonders jene Personen, die im mobilen Pflegedienst und in Kinderbetreuungseinrichtungen tätig sind. Mit einer Kartenaktion und Arbeitsplatzbesuchen solle den Angestellten ein Zeichen der Wertschätzung entgegengebracht werden.
Die größten Schwierigkeiten in der Care-Arbeit fänden sich derzeit in massiver Personal- und Zeitknappheit. Demnach könne der erhöhte Personalbedarf im Mobilen Pflegedienst nur durch Überstunden gedeckt werden - große Dienstplan-Unsicherheiten seien die leidvolle Konsequenz für die Angestellten. Die große Zahl an Hausbesuchen führe auch dazu, dass für wichtige menschliche Interaktionen nur wenig Zeit bleibt. Den Menschen, die ihre Tätigkeit aus Überzeugung gewählt hätten, gehe der Beruf damit an der "Berufung" vorbei, hieß es.
Mit der Kartenaktion mit Wünschen für einen guten Arbeitstag und "zusammenHALT" möchte die Diözese Linz auf die schwierige Lage im Care-Bereich aufmerksam machen. Die Wertschätzung müsse jedoch über "schöne Worte" hinausgehen, heißt es auf der Internetpräsenz der Diözese, es gehe um "lebensfreundliches Anstellungsausmaß, Planbarkeit, eine faire Entlohnung, sowie die zeitliche Möglichkeit zu einem allen Beteiligten gerecht werdenden Umgang miteinander!" Ein Lösungsansatz sei entsprechende Finanzierung durch die öffentliche Hand. Damit könnten die Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen verbessert werden.
Der Welttag für menschenwürdige Arbeit wird seit 2008 jährlich am 7. Oktober begangen. Die KAB nutzte den Tag, um auf ihr Ziel, gute und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Menschen voranzutreiben, aufmerksam zu machen.
(jp/8.10.2022/Kathpress)