Trauer um Birgit Bolognese-Leuchtenmüller
Die Katholische Aktion trauert um Birgit Bolognese-Leuchtenmüller, die am 9. Dezember im 74. Lebensjahr verstorben ist. Sie war Historikerin und von 2003 bis 2009 Vizepräsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ). Luitgard Derschmidt, in diesen Jahren Präsidentin der KAÖ, würdigte Bolognese-Leuchtenmüller als „Frau, die ihr umfangreiches Wissen aus der Wirtschafts- und Sozialgeschichte ummünzte in vielfaches soziales, gesellschaftliches und kirchliches Engagement. Sie war von einer tiefen religiösen Überzeugung getragen, und sie nahm mit offenem Blick und sehr kritisch die Entwicklungen in Gesellschaft, Politik und Kirche wahr. Die jungen Menschen waren ihr ein besonderes Anliegen, was sich u.a. in ihrer Arbeit mit den StudentInnen zeigte. Ihre soziale Überzeugung zeigte sich auch in ihrem Privatleben.“
Bolognese-Leuchtenmüller, 1949 in Wien geboren, studierte Geschichte und Geografie und arbeitete anschließend als Assistentin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Nach ihrer Habilitation 1986 lehrte sie zunächst als Dozentin, ab 2000 als a.o. Professorin. Ihre Forschungs- und Lehrschwerpunkte waren Bevölkerungswissenschaft, Medizin- und Drogengeschichte, Randgruppen- und Unterschichtenforschung, Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie Ehe- und Familiengeschichte.
Neben ihrer beruflichen Tätigkeit war Bolognese-Leuchtenmüller u.a. von Anfang 1990 bis Ende 1991 Präsidentin der Österreichischen Aids-Hilfe. In der Pfarre Perchtoldsdorf war sie als Pfarrgemeinderätin aktiv. Auch wurde sie als Referentin für Berufsgruppen im Sozial- und Gesundheitsbereich sehr geschätzt. Zu ihrem Engagement in der Katholischen Aktion schrieb sie einmal, ihr Hauptanliegen sei „eine glaubwürdige, kritisch-engagierte und zeitgemäße Repräsentation von KatholikInnen in Kirche und Gesellschaft“.
(jp/14.12.2022)