KAB Oberösterreich: Soziale Schieflagen zu Lasten von Frauen bekämpfen
Zur gezielten Bekämpfung sozialer Schieflagen zu Lasten von Frauen und zu mehr politischem Engagement hat die Katholische Arbeitnehmer:innen Bewegung Oberösterreich (KAB) aufgerufen. Anlass dazu bot ein Studientag für Frauen am 21. Jänner in Linz unter dem Titel "Gesellschaft im Umbruch. Zukunftsfähige Alternative statt 'more of the same'!?" Als Referentin war die Leiterin des Thinktanks "Momentum", Barbara Blaha, geladen. Sie zeigte die verschiedenen sozialen Schieflagen zu Lasten von Frauen auf, die sich in den Jahren der Pandemie noch verstärkt hätten, und rief zu mehr politischer Aktion auf: "Wir sind viele, wir Durchschnittsbürger sind die politische Mehrheit, daher können auch wir politische Veränderungen vorantreiben", so Blaha.
Blaha referierte außerdem über Auswirkungen von "Framing bzw. (Nicht)Information durch Wirtschaft und Politik" und "den Zusammenhang von Erwerbsarbeit und unbezahlter Arbeit" speziell im Blick auf Frauen. Es brauche einen starken Sozialstaat und eine Politik, die sich nicht scheut, Wirtschaft so zu gestalten, dass Leben ohne Armut möglich ist, so der Appell Blahas.
Als Beispiel für "Framing und (Nicht)Information" sprach Blaha die durch die Coronakrise angefachte Debatte über den Pflegekräftemangel an. Heute käme dieses Thema medial kaum noch vor. Man müsse den Mangel an Personal im Gesundheitsbereich aber nicht als "Schicksal" hinnehmen, wie Beispiele etwa aus Norwegen zeigten. Dort würde seit einigen Jahren das Berufsfeld gezielt politisch aktiv gestaltet werden, wodurch sich die Situation verbessert habe.
Ähnliches gelte für den Bereich der Kinderbetreuung: Außerhalb Wiens sei nur jeder vierte Kindertagesplatz so konzipiert, dass er Frauen eine Vollzeit-Arbeit ermögliche. Dies führe zu erheblichen Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen.
In Workshops wurden die Impulse der Referentin von den rund 40 Teilnehmerinnen anschließend diskutiert und vertieft. Dabei wurden die Rollen von "politischen Playern" und kirchlichen Organisationen speziell aus der Sicht von Frauen, Jugend und Arbeitnehmer:innen diskutiert. Abgeschlossen wurde der Tag mit einem spirituellen Impuls.
Quelle: kathpress
s. auch KAÖ-Dossiers "Geschlechtergerechtigkeit" und "Arbeit und soziale Fairness" www.kaoe.at/dossiers
(eo/24.1.2023)