„Normen und Praxis der Kirche auf Geschlechtergerechtigkeit hin überarbeiten“
Volker Tannert, Triumph des Willens, 1982
„Im Umgang der Kirche mit Homosexuellen kann und darf es keine Uneindeutigkeiten geben. Als Katholische Aktion stehen wir für eine Welt, in der die Menschenrechte für alle ohne Ausnahme gelten, und für eine Kirche, die allen Menschen offensteht und Heimat bietet“, erklärt des PräsidentInnenteam der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) zu der jüngsten innerkirchlichen Debatte über die Haltung zu Menschen, die sich in ihrer sexuellen Orientierung als der Gruppe der LGBTIQ zugehörig fühlen. „Gesetze und Normen, die gegen die Würde und Rechte dieser Menschen verstoßen und sie kriminalisiert, sind als unzulässig und ungültig zu betrachten. Manche innerkirchliche Normen zum Umgang mit diesen sind dringend daraufhin zu überarbeiten, dass sie Vorbehalte und fehlende Wertschätzung beseitigen“, betonen Ferdinand Kaineder, Brigitte Knell und Katharina Renner.
Sie verweisen auf ein Dossier der KAÖ zum laufenden Synodalen Prozess in der katholischen Weltkirche, das dem Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit gewidmet ist. Darin heißt es unter anderem: „Staatlich führt die Gleichwürdigkeit der Menschen zu gleichen Rechten, das spiegelt sich in der Menschenrechtserklärung wider bzw. ist in demokratischen Staaten in die Verfassung eingelassen. Die Kirche hat einen Veränderungsbedarf in ihrer Praxis. Unsere Hl. Schrift ist Ansporn und Auftrag zur Geschlechtergerechtigkeit. Das Bemühen um Geschlechtergerechtigkeit gehört damit zu den Grundaufgaben der Kirche, den im Reich Gottes gibt es nicht mehr ‚männlich und weiblich‘. Die Kirche kann Motor zur weltweiten Geschlechtergerechtigkeit sein und damit ihren Beitrag zum Heil in der Welt leisten.“ (s. www.kaoe.at/dossiers) .
Das KAÖ-PräsidentInnen-Team weist zudem darauf hin, dass in der seelsorglichen Praxis in den Diözesen und Pfarren in Österreich vielfach ein respektvoller Umgang und selbstverständliche wertschätzende Gemeinschaft mit anders als heterosexuell orientierten Gläubigen gelebt wird. Das Form Beziehung, Ehe und Familie der KAÖ fördert die Regenbogenpastoral (www.regenbogenpastoral.at), und die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) startete vor längerem einen Initiative zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit und bietet dazu unter dem Titel „#mittendrin“ auch Online-Seminare an (www.katholische-jugend.at) .(1.2.2023)
(jp/20.1.2023)