Katholische Organisationen fordern "Nein" zur Leihmutterschaft
In einem Offenen Brief vom 6. Februar fordern katholische Organistionen die Bundesministerinnen Susanne Raab und Alma Zadic auf, für ein Verbot der Leihmutterschaft in der EU zu stimmen. "Machen Sie sich stark für Kinder- und Frauenrechte! Leihmutterschaft bedeutet Handel mit Kindern und verstößt gegen die Menschenwürde von Frauen. Kein Mensch darf ein handelbares Objekt sein", so der Appell, der vom Katholischen Familienverband Österreich, dem Katholischen Laienrat Österreichs, der Katholischen Aktion Österreich, der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreich sowie dem überkonfessionellen Verein "Aktion Leben" unterzeichnet ist.
Hinter Leihmutterschaft stecke ein Konzept des Ausnutzens globaler Ungerechtigkeiten, um auf Kosten der physischen und psychischen Integrität von Frauen Profit zu erzielen, zeigten sich die Organisationen überzeugt. Deswegen sei Leihmutterschaft zum Schutz von Frauen und Kindern in Österreich auch verboten. In der UN-Kinderrechtskonvention, die im Rang der internationalen Menschenrechte steht, sei zudem der Handel mit Kindern ausdrücklich verboten.
Nun wolle die EU-Kommission mit ihrem "Vorschlag zur Regulierung und Anerkennung grenzüberschreitender Elternschaft" Kinderhandel legalisieren, denn es soll ausdrücklich auch Elternschaft durch Leihmutterschaft anerkannt werden. Den Organisationen sei es wichtig, die Rechte der Kinder in jeder Hinsicht zu wahren. Durch Leihmutterschaft würden Kinderrechte grundlegend missachtet. "Wir verwahren uns daher dagegen, eine Technik unter Berufung auf die Kinderrechte zu legalisieren, die durch sie verletzt werden."
Das Sichern der Rechte von Kindern aus Leihmutterschaft sollte auf anderen Wegen erfolgen, als die EU-Kommission vorschlägt, so die Organisationen. Nationale Verbote dürften nicht unterwandert werden. Neben dem Einbringen des "Nein" Österreichs bei der Kommission bitte man deswegen auch um "einen konsequenten Perspektivenwechsel" in der Frage der Leihmutterschaft zugunsten von Kindern vorzunehmen und Gesetze nicht nach den Wünschen erwachsener Menschen zu machen. Denn, so die Organisationen, "ein Recht auf ein Kind gibt es nicht".
Quelle: kathpress
(eo/6.2.2023)