KAÖ trägt Forderungen des ZdK zum Synodalen Weg mit
Die Forderungen nach einer Fortsetzung des synodalen Wegs in Deutschland mit dem Ziel einer „dauerhaft synodalen Kirche“, wie sie die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, am 13. März in einer Aussendung gestellt hat, werden von der Katholischen Aktion Österreichs „vollinhaltlich“ geteilt, so KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder: „Als Katholische Aktion stehen wir für eine internationale Vernetzung zur Verfügung“, erklärt Kaineder in einer Stellungnahme. Stetter-Karp hatte anlässlich des 10-jährigens Amtsjubiläums von Papst Franziskus dem Pontifex dafür gedankt, „dass er uns zu diesem Weg angestoßen hat“. Man habe viel geschafft, es bleibe aber noch viel zu tun für eine „Kirche, in der immer wieder gemeinsam beraten und gemeinsam entschieden wird“. Nach Ansicht von Kaineder lasse sich „die praktizierte gleiche Würde der Anwesenden in der Körpersprache der Versammlung nicht mehr einfach einfangen“: „Da wurde wirklich auf Augenhöhe verhandelt“. Hilfreich sei, dass „die Bischöfe mitgestimmt haben und somit auch die Anliegen aktiv mittragen müssen“.
Stetter-Karp hatte in der Aussendung des ZdK festgestellt, dass der Papst „noch nicht ausreichend klar“ erkennen lasse, dass der „lange und grausame Weg des Täterschutzes in der Kirche zu Ende“ sei. Es reiche nicht aus, wenn der Pontifex sein Entsetzen und seine Abscheu vor Missbrauchstaten zum Ausdruck bringe: „Wir brauchen ihn jetzt im wörtlichen Sinne als Brückenbauer zwischen den Betroffenen und der Kirche. Die Brücke führt aber nur zueinander, wenn sie auf Ehrlichkeit und Handlungsbereitschaft gebaut ist“. Diese Erkenntnis sei in Deutschland der Auslöser für den Synodalen Weg gewesen, dessen fünfte Synodalversammlung am 12. März zu Ende ging.
Papst Franziskus habe „heilsamen Aufruhr“ gestiftet, so Stetter-Karp: „Aber nun ist es an der Zeit, dass dem Aufruhr etwas folgt, das eine neue Ordnung der Dinge ermöglicht. Das schulden wir Katholikinnen und Katholiken, das schuldet vor allem die Kirchenleitung in jedem Fall den unzähligen Opfern des Missbrauchsskandals weltweit“. Sie hoffe, so Stetter-Karp, dass Papst Franziskus sich dazu erklären werde, „dass der massenhafte Missbrauch nur möglich wurde, weil das ‚System Kirche‘ dieses Grauen ermöglichte. Die systemischen Ursachen wurden uns in Deutschland mit der MHG-Studie von 2018 in aller Deutlichkeit offengelegt.“ Klerikalismus, Machtmissbrauch, Homophobie, Frauenfeindlichkeit, insgesamt die Missachtung von Menschenrechten in der Kirche spielten „eine entscheidende Rolle“.
(eo, 14.3.2023)