Südtiroler Laienchristen: "Ökologische Konversion" notwendig
Politik, Wirtschaft sowie Zivilgesellschaft und Kirchen müssen bei den Maßnahmen gegen die fortschreitende Erderhitzung "vom bloßen Reden ins Handeln kommen". Das fordert das Katholische Forum Südtirol, Mitglied der Katholischen Aktion Österreichs, angesichts der jüngsten Warnungen des Weltklimarates (IPCC). "Es geht um nicht weniger als um ein Umdenken, eine ökologische Konversion, weg von einer immer noch wachstumsorientierten Wirtschaftsorganisation hin zu einer demokratisch legitimierten Selbstbegrenzung", mahnt das Netzwerk engagierter Christinnen und Christen aus 15 Südtiroler Vereinen und Organisationen in einer Aussendung zum politischen und persönlichen Handeln gegen die Klimakrise.
Lang anhaltende Trockenzeiten und Wassermangel seien auch hierzulande deutliche Warnsignale, die man nicht mehr kleinreden könne, so die Forumsvorsitzenden Sonja Reinstadler und Franz Tutzer. Ursachen für die Erderhitzung seien "die von der westlichen Welt seit Jahrzehnten vorangetriebenen industriellen Produktionssysteme auf Basis fossiler Energie und der damit verbundene, auf ständig steigendem Konsum von Waren und Dienstleistungen beruhende Lebensstil". Nach wie vor verursachten dabei die wohlhabenden Länder einen Großteil der Treibhausemmissionen. "Die Folgen der Erderhitzung jedoch tragen zunächst vor allem die Armen der Welt", hob das Katholische Forum hervor.
Der jüngste, am 20. März 2023 veröffentlichte Bericht des Weltklimarats (IPCC), an dem 780 Fachleute aus 90 Ländern beteiligt sind, kommt zum Schluss, dass ohne tiefgreifende und schnelle Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen noch in diesem Jahrzehnt das 1,5-Grad-Limit überschritten wird. Tempo und Umfang des bisher Unternommenen sowie die aktuellen Pläne reichten angesichts weiter gestiegener Treibhausgasemissionen nicht aus, heißt es im Abschlussbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC).
Die Wissenschaftler mahnten zur Eile. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu beschränken, müsse der Treibhausgasausstoß ab sofort in allen Bereichen zurückgehen und bis 2030 um fast die Hälfte gesenkt werden. Zugleich seien noch in diesem Jahrzehnt größere und schnellere Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel nötig.
Quelle: kathpress
(eo/23.3.2023)