„ZeitZeichen“ neu: Migration und Arbeitsmarkt
Arbeitskräftemangel hier, Migrant:innen und Flüchtlinge ohne Job bzw. in Jobs mit schlechten Arbeitsbedingungen da – in den sich zuspitzenden Problemlagen am Arbeitsmarkt liegen offenbar auch Chancen. Werden sie erkannt, wahrgenommen, genutzt?
Die neue Ausgabe von „ZeitZeichen“, Magazin der Katholischen Arbeitnehmer:innen-Bewegung Österreichs, geht diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven nach.
Einen Abriss des Heftinhalts liefert Chefredakteurin Elisabeth Ohnemus im editorial: „Die Migrationsforscherin Judith Kohlenberger zeichnet die Geschichte der Diskriminierung von Migrant:innen und Asylwerber:innen am Arbeitsmarkt in Österreich und der EU nach und spricht von ‚verpassten Chancen‘ auch beim jüngsten EU-Migrationsgipfel in Brüssel. In einem mit dem EU-Vizepräsidenten Othmar Karas verfassten, soeben veröffentlichten Buch präsentiert sie Vorschläge, ‚wie wir das Thema Asyl und Migration dem linken und rechten Rand abnehmen und die Krise überwinden‘.
Aus fast 40 Jahren Beratungspraxis berichtet Mümtaz Karakurt, Geschäftsführer des Vereins ‚migrare‘, 'Drehscheibe zwischen Arbeitsmarkt und Migrant:innen'. Aktuell arbeitet ‚migrare‘ u.a. verstärkt mit ukrainischen Frauen. Die alte Forderung von Mümtaz Karakurt hat nichts an Dringlichkeit verloren: Migrations- und Asylpolitik „endlich Fakten basiert und menschlich zu diskutieren und zu gestalten“ – denn: „Ohne Migration geht nichts“. Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser wird denn auch im Blick auf ukrainische Flüchtlinge und deren gelingende Integration in den Arbeitsmarkt ganz konkret: ukrainische Flüchtlinge müssen in die österreichische Sozialhilferegelung eingebunden werden, so Moser in ihrem Kommentar.
Irina Karamarkovic, Vorsitzende des Migrant:innenbeirats der Stadt Graz, beschreibt, wie politisches Lobbying für Migrant:innen funktionieren kann. Auch sie kritisiert in erster Linie den ‚unwürdigen‘ politischen und medialen Diskus über Migration und fordert einen leichteren Zugang von Migrant:innen zum Arbeitsmarkt. Der Befund aus dem AMS des Landes Steiermark ist jedenfalls ernüchternd: Österreich habe als Zuwanderungsland an Attraktivität verloren, Ergebnis beharrlicher ‚Ausgrenzung und Abschottung‘, heißt es in einem Beitrag aus der Landesstelle des Arbeitsmarktservice .
Ganz drastisch: die Lage von Arbeitskräften am Bau, wie sie Christian Fölzer, Internationaler Sekretär der Gewerkschaft Bau Holz, skizziert. ‚Lohn- und Sozialdumping‘ bestimmten das Klima, ausländische Arbeitskräfte würden systematisch ‚ausgebeutet‘. Eine Frage der Zeit, ob und wie sich derartige Verhältnisse angesichts immer eklatanteren Arbeitskräftemangels aufrechterhalten lassen?
Lesen Sie, was KABÖ-Vorsitzende Anna Wall-Strasser und KAB-Bundesseelsorger Karl Immervoll zum Schwerpunktthema dieser Ausgabe meinen und verfolgen Sie die Berichte über eine neue Kampagne der ‚Sonntagsallianz‘, den Frauenstudientag der KABÖ und das politische Nachtgebet der KA Wien.“
„ZeitZeichen“ kann als Einzelheft zu einem Preis von 5,- Euro oder als Jahresabo (4 Ausgaben) zu einem Preis von 17,- Euro bezogen werden. Bestellung eines Gratis-Schnupper-Abos unter https://www.kaboe.at/site/oesterreich/zeitzeichen Auf dieser Seite der KABÖ-homepage sind die einzelnen Ausgaben in einem gewissen zeitlichen Abstand zum jeweiligen Erscheinungsdatum auch digital abrufbar.
Link zum KAÖ-Dossier „Arbeit und soziale Fairness“ unter www.kaoe.at/dossiers
(eo, 12.4.2023)