Dreikönigsaktion startet "Reverse Graffiti"-Aktion gegen Kinderarbeit
Mit Bürste, Wasser und Schablone macht die Dreikönigsaktion (DKA) ab 1. Mai, dem internationalen "Tag der Arbeit", gegen schwere Kinderarbeit mobil. Mit einer "Reverse Graffiti"-Aktion wird auf die 160 Millionen Kinder in Ländern des globalen Südens aufmerksam gemacht, die aktuell von Kinderarbeit betroffen sind. Dabei werde nicht mit Spraydosen hantiert, sondern mit Schablonen der Schriftzug "Kinderarbeit stoppen" auf Gehsteigen und Mauern sichtbar gemacht, indem die Fläche von Schmutz gesäubert wird, heißt es in einer Aussendung am Freitag. Die Aktion dauert bis zum 12. Juni, dem "Internationalen Tag gegen Kinderarbeit", und ist Teil der gleichnamigen Kampagne "Kinderarbeit stoppen".
Betroffene Kinder müssten auf Plantagen, in Fabriken oder anderen Arbeitsstätten unter teils gefährlichen Bedingungen arbeiten, klärte die DKA auf. "Schwere Arbeit hat fatale Folgen für ihre körperliche und psychische Entwicklung", mahnte das entwicklungspolitische Hilfswerk der Katholischen Jungschar.
Das "umgekehrte" Graffiti zeige, dass die am 1. Mai "mühsam erkämpften Rechte der Arbeitnehmer" noch immer nicht für betroffene Kinder gelten. Die Kampagne fordere mit dem "Reverse Graffiti" wirksame Maßnahmen gegen schwere Kinderarbeit, so die DKA.
Die Aktionen werden auch von der Petition "Kinderarbeit stoppen: Lieferkettengesetz jetzt!" begleitet, die auf www.kinderarbeitstoppen.at/gerechtigkeit-fordern unterzeichnet werden kann. Österreichische EU-Abgeordnete werden dabei aufgefordert, sich für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz einzusetzen, das Menschenrechte und Umweltschutz entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette gewährleistet.
Eine prominent besetzte "Reverse Graffiti"-Aktion findet am 3. Mai beim Landhaus in Eisenstadt statt. Landtagspräsidentin Verena Dunst und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf werden dabei eine Gruppe ehemaliger Sternsingern bei der Aktion begleiten. Die Initiative bietet unter https://www.kinderarbeitstoppen.at/ auch ein Erklärvideo zur Aktion.
Lieferkettengesetz als Lösung
Die DKA hat bereits mehrmals ein starkes Lieferkettengesetz gefordert, um Kinderarbeit und anderen Menschenrechtsverletzungen ein Ende zu setzen. Anlass ist die EU-weite Debatte über die Verpflichtung von Unternehmen, grundlegende Standards entlang ihrer Liefer- und Wertschöpfungskette einzuhalten. Über das Lieferkettengesetz soll Anfang Juni 2023 vom EU-Parlament abgestimmt werden.
"Ein starkes Lieferkettengesetz ist ein absolut überfälliger Schritt, um die Globalisierung ein Stück gerechter zu machen" und "Ausbeutung als Geschäftsmodell" zurückzudrängen, erläuterte DKA-Experte Herbert Wasserbauer. Ein wichtiges Anliegen sei es, wirkungsvoll gegen schwere Kinderarbeit vorzugehen, die Situation der arbeitenden Kinder und deren Familien zu verbessern und verantwortungsvolles Handeln von Konzernen zu bewirken.
Bei der Initiative "Kinderarbeit stoppen" engagieren sich neben der DKA Hilfsorganisationen wie Fairtrade Österreich, "weltumspannend arbeiten" (ÖGB), "Jugend Eine Welt", Kindernothilfe Österreich und "Butterfly Rebels". Mit dieser Kampagne setzen sich die Hilfswerke für den Verzicht auf Waren ein, die durch ausbeuterische Kinderarbeit produziert werden. Gefordert wird dafür ein starkes europäisches Lieferkettengesetz, gesucht wird Unterstützung durch politische Entscheidungstragende.
Weiterführende Links:
www.kinderarbeitstoppen.at/mach-mit
(JP/28.4.2023)