Pflegekräfte aus den Philippinen als Lösung der Care-Krise?
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai erinnert die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs einmal mehr daran, „dass die Care-Arbeit in unserer Gesellschaft noch immer nicht den Stellenwert erhält, den sie verdient.“ Ganz im Gegenteil: Für den Fachkräftemangel im Pflegebereich sei bis dato keine österreichweite Lösung zustande gekommen, stattdessen suche jedes Bundesland seinen eigenen Weg, heißt es in einem Beitrag auf der homepage der Aktion Familienfasttag (https://www.teilen.at/fft/de/familienfasttag/aktuelles/article/2332.html).
In Oberösterreich würden beispielsweise Krankenschwestern aus den Philippinen angeworben. Die Aktion Familienfasttag hat zu dieser Anwerbepraktik Norie Sialana-Elento vom kfb-Partner:innen-Projekt Mindanao Migration Center gesprochen (https://www.teilen.at/unsere-projekte/philippinen). Sie sehe die laufenden Entwicklungen kritisch. Die Frauen kämen oft unvorbereitet in eine fremde Kultur, seien sich selten der Risiken bewusst, auch „der hohen emotionalen Kosten, die sie selbst und ihre Angehörigen zu tragen haben“.
In einem Beitrag der Journalistin Marina Wetzelmaier von Radio FRO ist das Thema aufgearbeitet, u.a. ist dort auch ein Interview mit kfb-Projektpartnerin Norie Sialana-Elento zu hören (Radio FROhttps://cba.fro.at/617108).
„Care-Migration darf niemals die Lösung für die Care-Frage einer Gesellschaft sein. Weder für die des Gastgeberlandes noch für die der Herkunftsländer von Migrant:innen“, so die Aktion Familienfasttag in ihrem Beitrag: „Care-Arbeit muss die Anerkennung bekommen, die sie verdient. Sie muss gesehen, gewürdigt und fair bezahlt werden! Wir fordern MEHR FÜR CARE!“
s. auch KAÖ-Dossier zum Thema „Geschlechtergerechtigkeit“
(eo/12.5.2023)