„Revolutionäre Botschaft des Evangeliums selber ernst nehmen“
„Kirchliches Reden in Fragen von Demokratie und Menschenrechten braucht immer zugleich eine Bewahrheitung in der Authentizität: Die Würde aller Menschen verlangt beispielsweise Gendergerechtigkeit mit Blick auf die Ämterfrage und den gleichberechtigten Zugang in der Leitung“, betont der Vorsitzende der Katholischen Aktion der Diözese Innsbruck, Klaus Heidegger. Und „echte Synodalität würde bedeuten, dass das gesamte Volk Gottes in die Entscheidungsfindung miteinbezogen wird“.
Heidegger erinnert an die Rede von Papst Franziskus von einer „verbeulten Kirche, die verletzt und beschmutzt ist“, weil sie voll in dieser Welt steht und sich darauf einlässt, daher auch nicht eine Kirche, die „vertröstet“, sondern politisch im Sinne der revolutionären Botschaft des Evangeliums aktiv ist. „Es ist eine Kirche, die – so Papst Franziskus – ‚zur Revolution der zärtlichen Liebe einlädt‘. Dies sollte auch Programm für die KA sein. Sie stellt auch die großen gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen, die Papst Franziskus anspricht, wie eine Kapitalismus- bzw. Konsumkritik“, so der Innsbrucker KA-Vorsitzende. In diesem Sinne brauche es im Bereich der Umweltpolitik – gerade mit Blick auf Erderhitzung und Klimawandel – „viel deutlichere Maßnahmen, als sie von einer populistisch getrimmten Politik vorgegeben werden“. Im Bereich der Asylpolitik und Migration „gilt es, gegenüber den populistischen Tendenzen der Abschottung (Festung Österreich) eine andere Botschaft zu verkünden“, hält Heidegger fest.
Das Gespräch mit dem Innsbrucker KA-Vorsitzenden ist Teil einer Interview-Reihe der KAÖ mit diözesanen KA-Verantwortlichen zum Medienschwerpunkt „Pfingsten macht neu!“.
(ps/22.5.2023)