„Wir beziehen unsere Stärke aus der christlichen Soziallehre“
„Als Katholische Aktion beziehen wir unsere Stärke aus der christlichen Soziallehre. Mit den Werten Personalität, Gemeinwohl, Solidarität, Subsidiarität, Option für die Armen und Nachhaltigkeit begegnen wir den Menschen auf allen Ebenen, beginnend in den Pfarren, wo die Gruppen der KA höchst aktiv sind und zum Leben der Pfarrgemeinde beitragen. Wir gehen auch im Sinne des synodalen Prozesses an die Ränder und engagieren uns politisch für die Armen und Fernstehenden. Wir organisieren und leisten einen vielfältigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewahrung der Schöpfung“, sagte der Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, Reinhard Bödenauer.
„Inhaltlich gesehen sehe ich die wichtigste Transformation der Diözese bei der gesellschaftlichen Herausforderung der Schöpfungsverantwortung. Hier hat uns Papst Franziskus mit der Enzyklika „Laudato si“ eine Steilvorlage gegeben und diese müssen wir auf lokaler Ebene umsetzen. Das diözesane Umweltbüro ist ja Teil der KA. Aber auch alle anderen Gliederungen sehen die Umweltfrage als zentralen Auftrag“, so der Präsident.
Beim Thema Asyl und Integration „unterstützen wir als KA die gesellschaftspolitischen Aktionen vom Pfarrnetzwerk Asyl und fördern arbeitsuchende Jugendliche durch unser Mentoring-Projekt ‚Hands On‘. Hier sind auch die integrativen Angebote der Diözesansportgemeinschaft zu nennen. Mit dieser Unterstützung stehen wir bewusst konträr zur Flüchtlings- und Asylpolitik in Österreich, besonders zu der in Niederösterreich“, betont Bödenauer und sagt zur Sorge-Arbeit: „Gepflegt, geputzt, versorgt und erzogen wurde schon immer, vor allem von Frauen. Meist nicht sichtbar und kaum wertgeschätzt. kfb und KAB haben hier Forderungen, die sie mit der Allianz ‚Fair-Sorgen# in die politische Debatte einbringen. Die kfb hat dazu auch einen Stadtspaziergang durch den 1. Wiener Bezirk entwickelt. Er heißt ‚Sorge Arbeit sichtbar machen‘ und ist sehr gefragt.“
Zu innerkirchlichen Reformen unterstreicht Bödenauer: „Es braucht eine Erneuerung, ohne dass sich die Kirche zu viel mit sich selber beschäftigt. Bei dem Öffnen nach außen, dem an die Ränder gehen – einer Seelsorge des Hingehens und des Hinsehens - geht die KA den richtigen Weg. Die KA begleitet gerne Menschen, die Verantwortung übernehmen, sich aber nicht bevormunden lassen wollen.“ Der KA-Präsident weiter: „Wir müssen die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement, vor allem für ehrenamtliches Leitungsengagement in der Kirche verbessern. Als KA haben wir da einen großen Erfahrungsschatz und den bringen wir in diözesane Arbeitsgruppen ein, die das Miteinander von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen verbessern helfen. Dazu haben wir im vergangenen Jahr das Ehrenamtsmanifest erarbeitet.“
Das Gespräch mit dem (Vize-)Präsident:innen-Team der KA Oberösterreich ist Teil einer Interview-Reihe der KAÖ mit diözesanen KA-Verantwortlichen zum Medienschwerpunkt „Pfingsten macht neu!“.
(jp/25.5.2023)