Dossierübergabe an FPÖ: Politische Kultur wieder fluider machen
v.l.n.r.: Kaineder, Ecker, Knell, Ries, Keyl
KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder und Vizepräsidentin Brigitte Knell haben am 14. Juni 2023 im Klub der Freiheitlichen Partei die fünf KA-Dossiers zu den Themen Arbeit, Ökologie, Frieden, Beteiligung und Geschlechtergerechtigkeit übergeben. Die beiden Nationalratsabgeordneten Rosa Ecker und Christian Ries sowie der NÖ Landtagsabgeordnete Hubert Keyl haben die Dossiers entgegengenommen.
Das mehr als einstündige und offen geführte Gespräch wurde thematisch entlang der fünf Dossiers geführt. Geschlechtergerechtigkeit als aktuelles Erfordernis der heutigen Zeit führte auch zur Betonung der Wichtigkeit der Familie als besonderen Wert in der Gesellschaft. Sie erwarteten sich von der Kirche eine "selbstverständliche Unterstützung für das gängige Familienbild", so die FP-Abgeordneten. Skeptisch angemerkt wurde von Seiten der Freiheitlichen, "ob das Thema Gender nicht überbewertet wird". Von KA-Seite wurde betont, "dass von kirchlicher Seite eine hohe Sensibilität - vor allem bei den Jungen – gegeben ist und auch ein ehrlicher Nachholprozess bei der Gleichstellung der Geschlechter nötig ist". Beim Thema Ökologie und Mitweltgerechtigkeit waren sich beide Seiten in der Zielsetzung recht nahe, im Weg dorthin wurde die Dringlichkeit unterschiedlich eingestuft.
Beim Thema Frieden kam auch die aktuelle Gesprächskultur im politischen Diskurs zur Sprache. Von Seite der KA wurde angesprochen, "dass die Positionen und die politische Diskussionskultur wieder fluider, gegenseitige Standpunkte und Zugänge ernsthaft angehört und verfestigte Feindbilder abgebaut werden müssen. Die Menschenwürde ist unteilbar, daher braucht es umfassenden Respekt vor allen Menschen. Eine neue Sprachkultur, die das Wertvolle und Schöne zum Ausdruck bringt, ist dringend nötig.“
Die fünf KAÖ-Dossiers werden als wertvolle Orientierung gesehen und machen die Zukunftsvorstellungen der Katholischen Aktion gut einsehbar. In jedem Fall braucht es das Zusammenwirken aller Kräfte, "um einen guten Rahmen für ein gutes Leben aller Menschen in Österreich und darüber hinaus zu ermöglichen und zu sichern", so Kaineder und Knell.
(jp/15.6.2023)