Katholische Aktion Wien unterstützt Klage gegen Bodenversiegelung
Der Bodenverbrauch in Österreich ist weiterhin immens hoch - und benötigt dringend gesetzliche Maßnahmen, um schwerwiegende ökologische und wirtschaftliche Folgen abzuhalten. Das hat die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien in einer Aussendung vom Dienstag erklärt und ihre Unterstützung für eine Klage der Initiative "Allrise" gegen die Republik Österreich und das Land Niederösterreich bekannt gegeben. Bei der sogenannten "Staatshaftungsklage" soll die Politik vom Verfassungsgerichtshof gezwungen werden, den Verbrauch von Böden einzudämmen.
Während das aktuelle Regierungsprogramm 2,5 Hektar pro Tag als Zielwert für Bodenversiegelung angibt, schreitet diese laut KA-Angaben mehr als viermal so schnell voran: mit 11,4 Hektar pro Tag, die etwa in "Straßen- oder Parkplatzwüsten oder überdimensionale Gewerbezentren" umgewandelt werden, wie KA-Wien-Präsident Reinhard Bödenauer erklärte. Ließen Bund und Länder das ungebremste "Zubetonieren" von Flächen weiterhin zu, werde Österreich bis 2030 wohl wegen des Zukaufs von Emissionszertifikaten Zahlungen von vier bis neun Milliarden Euro leisten müssen.
Die hinter der Klage stehende Initiative "Allrise" hat außer den Bund auch das Land Niederösterreich geklagt, da die geplante "Ostumfahrung Wiener Neustadt" besonders als Negativbeispiel hervorsteche. Es handle sich dabei um ein "völlig veraltetes Straßenbauprojekt", bei dem mehreren Bauern aktuell sogar ein Enteignungsverfahren von besten Ackerböden drohe, wird in der Aussendung KA-Wien-Vizepräsidentin Margit Pröglhöf-Piriwe zitiert. Wie es hieß, ist die Katholische Aktion solidarisch mit den Landwirten und unterstützt die Initiative "Vernunft statt Ostumfahrung".
Die Bodenversiegelung ebenso wie auch die Lebensmittelverschwendung werden auch am Donnerstag, 22. Juni, im Zentrum einer Podiumsdiskussion im Wiener Dommuseum stehen, zu dem die KA Wien einlud. Museumsdirektorin Johanna Schwanberg spricht dabei mit Caritas-Direktor Klaus Schwertner und Josef Peck von LGV Sonnengemüse über gelungene Beispiele zwischen Wirtschaft und Sozialem. Bereits in der Vorwoche hatte am selben Ort bereits ein "politisches Nachtgebet" zu diesem Thema stattgefunden.
Weitere Informationen zu „Lebensmittelrettung an der Schnittstelle von Wirtschaft und Sozialem"
Siehe auch das KAÖ-Dossier Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit
Quelle: Kathpress
(ps/20.6.2023)