„Ein Hoffnungszeichen auf dem Weg zu echten Reformen“
„Dieses Arbeitspapier für die Weltbischofssynode im Oktober ist ein Hoffnungszeichen, nicht mehr, aber auch nicht weniger“, erklärt das PräsidentInnen-Team der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ). „Noch vor wenigen Jahren wäre ein solches Dokument aus dem Vatikan, das viele aktuelle Themen und Fragen derart offen benennt und zur Diskussion einlädt, kaum vorstellbar gewesen“, so Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell. „Gleichzeitig wissen wir, dass der Weg zu echten, auch strukturellen Reformen in der katholischen Weltkirche und den dazu notwendigen Reformen des Kirchenrechts noch viel Einsatz und Überzeugungsarbeit erfordern wird.“
Das Arbeitsdokument, das am 20. Juni vom Vatikan veröffentlicht wurde, stellt selbst Fragen wie diese: „Wie können wir uns in der Kirche zu einer echten, effektiven Mitverantwortung in sendungsorientiertem Stil hinbewegen, um die Berufungen, Charismen und Ämter aller Getauften in größerer Fülle zu verwirklichen?“ „Wie können Autorität und Verantwortung im Dienst der Teilhabe des ganzen Gottesvolkes verstanden und ausgeübt werden? Welche Erneuerung des Verständnisses und der Formen konkreter Ausübung von Autorität, Verantwortung und Leitung ist notwendig?“ „Eine synodale Kirche muss Mitverantwortung und Transparenz leben: Wie kann dieses Bewusstsein die Grundlage für die Reform von Einrichtungen, Strukturen und Verfahren bilden, damit der Wandel im Laufe der Zeit gefestigt wird?“
Im Blick auf die Rolle der Frauen wird gefragt: „Welche konkreten Schritte kann die Kirche unternehmen, um ihre Verfahren, institutionellen Regelungen und Strukturen zu erneuern und zu reformieren, damit auch in der Leitung und bei Entscheidungsprozessen im Geiste der Gemeinschaft und mit Blick auf die Sendung eine stärkere Anerkennung und Teilhabe von Frauen ermöglicht wird?“
„Als Katholische Aktion haben wir uns von Anfang intensiv am Synodalen Prozess beteiligt und unsere Themen, Anliegen und Vorschläge eingebracht. Sie sind in unseren fünf Dossiers dazu nachzulesen. Wir werden auch auf das nun vorgelegte Arbeitspapier entsprechend unsere Antworten geben“, so das KAÖ-PräsidentInnen-Team. „Papst Franziskus hat mit seiner vor wenigen Wochen bekannt gewordenen Entscheidung, auch 70 Laien – darunter 40 Frauen - bei der Weltsynode Sitz und Stimme zu geben, ein wichtiges Signal gesetzt. Wir hoffen, dass diese Einbeziehung von Laien ihre Wirkung nicht verfehlt und die Synode nicht hinter ihren eigenen Anspruch, echte Mitverantwortung des Gottesvolkes zu ermöglichen, zurückfällt.“
(jp/21.6.2023)