„Urlaub und Ferien sozial, ökologisch und spirituell ansteuern“
„Am Freitag geht – eine Woche nach dem Osten - der Westen Österreichs in die Ferien. Die Urlaubszeit hat längst begonnen. Zu bedenken ist, dass nicht für alle diese Zeit eine Erleichterung bedeutet. Als Katholische Aktion mit den Gliederungen empfehlen wir einen sozial-ökologisch-spirituellen Zugang in diese Zeit hinein“, erklärt das Präsident:innen-Team der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) zum Auftakt der sommerlichen Auszeit.
„Die Urlaubszeit ermöglicht uns mit einer Haltung der umfassenden Öffnung einen neuen und ungewöhnlichen Blick auf die Welt, die Natur, die Kultur und das Zusammenleben. Familien, Urlaubsgemeinschaften und auch Einzelpersonen erleben eine andere Zeit. Exemplarisch dafür stehen die Jungscharlager, wo Kinder und Jugendliche auf besondere Weise sozial verbunden in der Natur leben und sich spirituell dem großen Geheimnis des Lebens öffnen können“, so Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell, die „damit der kommenden Zeit eine bestimmte Perspektive mitgeben“ wollen: „Gerade die Urlaubs- und Ferienzeit ermöglicht - viel mehr als das Eingespannt-Sein im Alltag - ein anderes Lebensgefühl, das sich nicht aus einem Immer-Mehr oder einem noch rasanterem Lebensstil durch eine gesteigerte Erlebnishascherei ergibt, sondern aus einer bewussten Achtsamkeit der Mitwelt gegenüber, die uns eben in der Natur, der Kultur und anderen, oft fremden Menschen entgegenkommt.“
„Auch wenn es Menschen gibt, die behaupten, dass es keinen Klimawandel gibt, und wenn, dass das kein neues Phänomen ist, erinnern wir daran, dass es eine ökologische Umkehr hin zu einem neuen mitweltgerechten Leben und Lebensstil geben wird müssen. Gerade aus einem ‚bewussten Weltanschauen und Mitwelterleben‘ erwächst ein Lebensgefühl entlang einer glücklichen Genügsamkeit. Einfache Lebensformen lassen uns das Wesentliche am Leben erkennen und bewusste Zurückhaltung ermöglicht den Genuss des Wesentlichen“, betont das Präsidenti:nnen-Team.
„Konkret kann das bedeuten, sich mehr Zeit zu nehmen, um zu Fuß unterwegs zu sein, gemeinsam im Urlaub und dorthin den öffentlichen Verkehr zu nutzen, dem gemeinsamen Spiel viel Raum zu geben, der Langeweile ihr kreatives und musisches Potential zu lassen, den Produktions-Modus zu verlassen und in den Seins-Modus hinüberzuwechseln.“
„Konkret kann das bedeuten, dem ‚convivialen Leben‘ durch offene Gastfreundschaft mit allen möglichen Überraschungen, dem Gemeinsamen ohne Leistungsdruck und Produktionsmodus mehr Ausdruck zu verleihen. Um eine gute Balance zu finden kann das bedeuten, das technogen geprägte Leben loszulassen, das Handy über weite Strecken wegzulegen, das damit ungestörte Gespräch zu ermöglichen, die Natur und ihre unglaublich feinen Zusammenhänge als Lehrmeisterin anzunehmen.“
„Konkret kann das bedeuten, der spirituellen Dimension der menschlichen Existenz durch eine Pilgerwanderung, den Besuch von spirituellen Orten und Zeit für stille Kraftquellen Zeit zu geben. Mit Kindern kann das heißen, den unglaublich vielen und spannenden Geschichten beispielsweise von Marterln oder Kapellen nachzugehen. Dahinter stehen immer Menschenschicksale, die sich in Dankbarkeit auf den Himmel hin geöffnet haben“, so Kaineder, Renner und Knell.
KAÖ-Dossier: Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit
(ps/5.7.2023)