KA Salzburg würdigt Franz Padinger
Die Katholische Aktion der Erzdiözese Salzburg würdigt in einem Nachruf ihren langjährigen Geistlichen Assistenten, Konsistorialrat Franz Padinger. Er ist am 18. August im Alter von 81 Jahren verstorben. „Die KA Salzburg trauert um Domkapitular Padinger, der jahrzehntelang ein verlässlicher geistlicher Wegbegleiter war. Als Geistlicher Assistent mehrerer Gliederungen der KA und bis 2017 als Generalassistent setzte er spirituelle Impulse, war ein kompetenter theologischer Interpret des Konzils und ließ gerne an seinem enormen Wissen über Kunst und Kultur teilhaben. Franz Padinger war einer der Stillen, die sich nicht aufdrängten, aber vielen Männern und Frauen in der Kirche Rüstzeug für ihren Dienst in Kirche und Welt mitgaben“, so die Präsidentin der KA Salzburg, Elisabeth Mayer.
Padinger, geboren am 13. Juli 1942 in Neumarkt am Wallersee und 1967 zum Priester geweiht, war viele Jahre Hochschulpfarrer und Seelsorger am LaientheologInnenzentrum und 12 Jahre lang – bis zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 2017 – Geistlicher Assistent im Präsidium der KA Salzburg; über die Jahrzehnte war er auch bei vielen anderen Gliederungen der KA tätig – namentlich der Katholischen Studierendenjugend, der Katholischen Hochschuljugend, des Katholischen AkademikerInnenverbandes, der Gliederung „Kirche und Arbeitswelt“ und dem Katholischen Bildungswerk Salzburg.
Darüber hinaus war er Vorsitzender der Ökumene-Kommission und Pfarrer in verschiedenen Stadtpfarren. Er wirkte zudem als Assistent des Internationalen Forschungszentrums für soziale und ethische Fragen (IFZ), war Vorsitzender des Afro-Asiatischen Instituts und als Lehrender beim Theologischen Fernkurs tätig. Von 1990 bis 2007 unterrichtete er als Professor an der Religionspädagogischen Akademie der Erzdiözese Salzburg.
Das Requiem für Franz Padinger war unter Teilnahme zahlreicher Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter am 25. August im Dom zu Salzburg gefeiert worden, geleitet von Weihbischof Hansjörg Hofer.
Ein ausgezeichneter Zuhörer
Padinger hat „bei vielen Menschen die Sehnsucht geweckt, sich auf den dreifaltigen und lebendigen Gott einzulassen und den Weg durch das Leben mit Gott zu gehen“, sagte Domdechant Gottfried Laireiter in seiner Predigt beim Requiem. Ihm war es „ein Anliegen, kein Strohfeuer des Glaubens zu entzünden, sondern eine Begeisterung zu wecken, die Bestand hat und sich im alltäglichen Leben bewährt“. Vielen seiner Hörerinnen und Hörer habe er Zugänge zur Theologie eröffnet und die Freude am Studium geweckt. „Man konnte mit ihm sehr gut diskutieren, und im Gespräch hat er sich als ausgezeichneter Zuhörer erwiesen“, betonte Laireiter. Sein Wissen habe er gerne und unaufdringlich weitergegeben. Ob christliche Kultur oder Literatur und Musik – „Franz Padinger war fachlich sehr bewandert“ und hat anderen Menschen „mit Freude neue Einsichten und Zugänge erschlossen und eröffnet“. Für ihn „waren dies Wege, um dem unendlichen Gott zu begegnen und andere auf diese Wege aufmerksam zu machen“.
Er förderte und forderte junge Menschen
Simon Ebner, Generalsekretär der Katholischen Aktion Salzburg, nannte Padinger einen „Fixstern im diözesanen Leben“, der „in all seinen Funktionen Spuren hinterlassen, Menschen inspiriert und begleitet hat“. Als Hochschulpfarrer „förderte und forderte er junge Menschen und bildete sie in ihrem theologischen, kulturellen, politischen und insbesondere kritischen-selbständigen Denken“. Dabei habe er immer Zeugnis seines Glaubens gegeben. Sein großer Mut zeigte sich etwa bei seinen Reisen hinter den Eisernen Vorhang, wo er in den 1980er Jahren an – wahrscheinlich illegalen – Vernetzungstreffen katholischer Studentenseelsorger in Ost-Berlin teilgenommen hatte.
Ebner betonte, dass Padinger „auch aufgrund seiner Begeisterung für das Zweite Vatikanum ein kritischer Beobachter und Kommentator so mancher kirchlicher Entwicklungen“ war. Kritik habe er auf seine eher stille Art, aber stets klar und mit Haltung geäußert. Padinger könne man nicht beschreiben, ohne seine Liebe und Begeisterung zu Kunst und Kultur zu erwähnen. Sein Wissen über Festspielaufführungen wäre jedenfalls reif für „Wetten dass…?“ gewesen. Der KA-Generalsekretär erinnerte zudem daran, dass Padinger es als eine besondere Wertschätzung empfand, als er unter Erzbischof Alois Kothgasser in das Domkapitel aufgenommen wurde. „Mir kam vor, dass seine Aufnahme in das Domkapitel für ihn – auch nach vielen Jahren – noch immer etwas Besonderes blieb, eine Ehre, die für ihn nie selbstverständlich wurde.“ Mit einem „Pfiati Franz! Vergelt´s Gott für alles!“ verabschiedete sich Ebner von dem Verstorbenen.
Kirche und Politik erwiesen letzte Ehre
Neben Weihbischof Hansjörg Hofer und dem Salzburger Domkapitel, dem Franz Padinger angehörte, erwiesen ihm auch Vertreter der anderen christlichen Kirchen, Fahnenabordnungen aus Neumarkt und zahlreiche Gläubige die letzte Ehre. Seitens der Politik waren u. a. Landtagsabgeordneter Josef Schöchl und der Neumarkter Bürgermeister Adolf Rieger vertreten. Nach dem feierlichen Trauergottesdienst wurde der Verstorbene in der Domherrengruft am Friedhof von St. Peter beigesetzt. (s. auch Bericht Requiem und Parte)
(jp/30.8.2023)