Katholische Frauenbewegung begleitet Weltsynode auch spirituell
Am 4. Oktober nimmt die zweiteilige Bischofssynode im weltweiten Prozess für eine synodalere Kirche in Rom ihre Arbeit auf - und die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö), die sich am bisherigen Vorbereitungsprozess rege beteiligte, begleitet dieses weltkirchliche Großereignis mit Gebet und Feier. In einer Aussendung vom 24. September kündigte die kfbö eine "facettenreiche Gebetsaktion" an: Sie umfasst einer Gebetspostkarte, eine Online-Predigt sowie liturgische Feiern.
Eine positive Rückmeldung erhielt die kfbö-Führung unter der Vorsitzenden Angelika Ritter-Grepl dazu bereits von Nathalie Becquart, die als Untersekretärin der Bischofssynode eine der prägenden weiblichen Persönlichkeiten der Synode darstellt und seit längerem in gutem Kontakt mit den Katholikinnen aus Österreich steht. In einer persönlichen Mailnachricht an Ritter-Grepl dankte die im Vatikan tätige Ordensfrau der kfbö mit den Worten: "Ich bin dankbar für die spirituelle Unterstützung, die Sie diesem gesamten Prozess und insbesondere der bevorstehenden Synodenversammlung im Oktober bieten. Ihre Postkartenaktion und Ihre Gebetskarten sind eine wunderbare Initiative."
Inhaltlich brachte sich die größte österreichische Frauenorganisation mehrfach deutlich in den vom Papst ausgerufenen Synodalen Prozess ein. Für die große Mehrheit sei eine Kirche wünschenswert, "die die Gleichstellung der Geschlechter in ihrer eigenen Realität sichtbar macht", hatte zuletzt etwa kfbö-Vorsitzende Angelika Ritter-Grepl mit Blick auf die Kirchenversammlung erklärt. Dafür gelte es auch die bisherigen Weiheämter zu öffnen und kirchenrechtliche Änderungen in diesem Sinne vorzunehmen.
"Frauen beten für eine synodale Kirche" lautet die Aufschrift auf der von der Katholischen Frauenbewegung verbreiteten Gebetspostkarte zu dem Prozess, der die Kirche auf einen guten Weg in die Zukunft führen soll. Ganz im Sinne der Weltsynode, die erstmalig jedes einzelne Kirchenmitglied in einen Befragungsprozess einband, sei es der kfbö "wichtig, dass insbesondere auch Frauen in ihren Wünschen und Gedanken Gehör finden". Auf der Vorderseite der ans vatikanische Synodenbüro adressierten Karte sind eine offene Hand und eine ausgesendete Taube zu sehen, die Rückseite lässt Raum für persönliche Gebetsanliegen.
In den kfb-Büros der einzelnen Diözesen können die Postkarten ab Oktober entgegengenommen oder ab sofort per Download über die kfbö-Website als digitale Bildsignatur bezogen werden. So lässt sich die Postkarte entweder analog oder per E-Mail versenden.
Zur Einbegleitung in die Themen des synodalen Prozesses hat die kfbö außerdem eine Predigt von Monika Liedler, geistliche Assistentin der kfb St. Pölten, via Youtube online gestellt. Sie verdeutliche, dass es ein "mutiges, ehrliches Ringen um Entscheidungen" braucht, um die Erneuerung der Kirche gerade auch vor dem Hintergrund der Taufwürde von Frauen voranzubringen. Das achtminütige Video, in dem auch die aktuelle kfbö-Gebetspostkarte erklärt wird, ist über folgenden Link abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=JynftmChh7c
Drittes Element ist die Bereitstellung eines Liturgieheftes mit drei Gestaltungsvorschlägen für Gottesdienste zu den Themen "Aktives, echtes Zuhören", "Ehrlich miteinander reden" und "Betendes Entscheiden". Auch sie stehen ab Oktober auf der Website zum Download bereit. Für jede Liturgie ist außerdem ein öffentlicher Termin vorgesehen, teilte die kfbö mit. So werde die erste Liturgie im Rahmen der herbstlichen kfbö-Vollversammlung am 29. September gefeiert - am Vorabend des Eröffnungsgebets am Petersplatz.
Infos: www.kfb.at
Quelle: kathpress
s. auch KAÖ-Dossier "Geschlechtergerechtigkeit" unter www.kaoe.at/dossiers
(eo/27.9.2023)