EZA-Dachverband: Aussetzen der Nahost-Hilfe trifft die Falschen
Die "AG Globale Verantwortung" appelliert an die österreichische Regierung, Mittel für Projekte im Nahen Osten, die zum Frieden beitragen, nicht auszusetzen und Humanitäre Hilfe in der Konfliktregion zu unterstützen. "Das Aussetzen der Hilfe im Nahen Osten trifft die Falschen", zeigte sich der EZA-Dachverband, dem auch kirchliche Organisationen wie Caritas, Diakonie und die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar Österreich angehören, in einer Aussendung vom 10. Oktober überzeugt.
"Wir sind über den Angriff auf Israel und die Gewalteskalation zutiefst erschüttert. Nun braucht es rasch Sofortmaßnahmen der humanitären Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Nahen Osten", betonte Lukas Wank, Geschäftsführer der AG Globale Verantwortung. In den palästinensischen Gebieten seien unzählige Menschen von bitterer Armut und einer schlechten Versorgung mit Strom, Lebensmitteln und Trinkwasser betroffen. "Wir appellieren daher an die österreichische Bundesregierung, es der EU gleichzutun und die humanitäre Hilfe in der Region zu unterstützen."
Ebenso fragwürdig ist laut Wank die Ankündigung, Projekte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) auszusetzen. Diese ermögliche Lebensperspektiven vor Ort, etwa unterstütze sie Frauen und Mädchen dabei, ihre Jobchancen zu verbessern. Junge Menschen mit Zukunftschancen seien weniger gefährdet, sich zu radikalisieren, erklärte Wank. "Projekte der OEZA sorgen für Stabilität, rechtsstaatliche und demokratische Strukturen sowie für bessere Versorgungsstrukturen. Wird diese langjährige Arbeit vor Ort unterbrochen, sind Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und alte Menschen, die Österreich unterstützen möchte, letztendlich die Leidtragenden."
Kontinuierliche Kooperationen mit verlässlichen Partnerorganisationen in lange anhaltenden Krisen sei von der Regierung zudem in ihrem Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 bis 2024 und in der Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich verankert. "Friert die Regierung jetzt bestehende entwicklungspolitische Maßnahmen und Mittel ein, erschwert sie später den Übergang von akuter Nothilfe zu langfristiger Unterstützung für ein menschenwürdiges Leben", so Wank.
Quelle: kathpress
(eo/11.10.2023)