Katholische Aktion für eine Kirche "auf dem Erneuerungsweg"
Zum 75-jährigen Bestehen spricht sich die Katholische Aktion Österreichs (KAÖ) für eine "Kirche auf dem Erneuerungsweg" aus. "Seit 75 Jahren leben in der Katholischen Aktion Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer ihre christliche Berufung", heißt es in einem anlässlich des Jubiläumsjahrs eigens verfassten "Zukunftsmanifestes", das den Titel „ … in der Spur Jesu“ trägt. Mit dieser "reichen Erfahrung in der Spur Jesu" breche die KA in die Zukunft auf und lade dazu ein, "ein Beziehungs- und Gemeinschaftsgefüge im Geist des Evangeliums auf- und weiterzubauen und die Idee des guten Lebens für alle in Gesellschaft, Politik und Kirche wachzuhalten".
Die von multiplen Krisen geprägte Gegenwart berge für Kirche und Gesellschaft neue Herausforderungen, so die KA, die konkret die steigende Frauen- und Kinderarmut, strukturelle Benachteiligung von Frauen und Missbrauch in unterschiedlichen Formen benennt. Hier brauche es dringend ein Umdenken und konkrete Maßnahmen.
Kirchenpolitisch bekräftigt die KA ihre Forderung nach Strukturen, die das ehrenamtliche Engagement fördert und wertschätzt. So werbe man für "eine Kirche, in der alle Menschen tatsächlich und in allen Wirkfeldern gleichberechtigt sind". Die KA wolle "mithelfen, die patriarchalen Muster und Strukturen in der Gesellschaft aufzuheben", so die Laienorganisation, und verweist auch auf notwendige Reformen im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche.
Als offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche Österreichs trage und gestalte man die Sendung der Kirche mit und beteilige sich aktiv am Synodalen Prozess, mit dem Papst Franziskus die Kirche auf einen Erneuerungsweg geschickt habe. Voraussetzungen für echte Synodaliät sei "eine ehrliche und auf allen Ebenen stattfindende synodale und partizipative Verfassung der Kirche".
Es gelte eine Kirche zu bauen, "in der junge Menschen gehört werden und ihre Sprache gesprochen wird", aber auch ältere Menschen "mit ihrer Weisheit" müssten geschätzt werden. Weiters dürfe die Kirche die "radikale Botschaft des Evangeliums mit Gewaltverzicht und Option für die Armen nicht verwässern". Auch könne "eine Kirche, in der die Schöpfung bewahrt und jegliche Mitwelt geschützt wird, zur Rettung der Welt als bewohnbarer Planet beitragen".
"Die Getauften werden die Kirche wesentlich tragen", hält die KA abschließend programmatisch fest. "Als Katholische Aktion werden wir weiterhin mit Menschen Gemeinschaften bilden, unsere Stimme erheben und Avantgarde für eine neue kirchliche Präsenz in der Gesellschaft sein."
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(jp/9.5.2024)