Dreikönigsaktion: Kinderarbeit aus Regalen verbannen
Produkte aus Kinderarbeit sollen aus den österreichischen Regalen verbannt werden: Das hat die Dreikönigsaktion (DKA) vonseiten des Nationalrats anlässlich des "Internationalen Tag gegen Kinderarbeit" am 12. Juni gefordert. Das Hilfswerk der Katholischen Jungschar erinnerte auch an das kürzlich beschlossene Lieferkettengesetz, das nun auch umgesetzt werden sollte.
Mit der Kinder-Malaktion "Kritzelkraft gegen Kinderarbeit" warb die DKA bereits in den letzten Monaten für eine "Kindheit ohne Kinderarbeit". Kinder aus Paudorf, Purkersdorf und Wien überreichten am 11. Juni Justizministerin Alma Zadic ihre Werke. "Ich wünschte, die Entscheidungsträger von heute würden auch so denken wie ihr", sagte Zadic, die das Lieferkettengesetz unterstützte, laut DKA-Aussendung vom 12. Juni.
Weitere ausgewählte Zeichnungen der Malaktion wurden am 12. Juni im Wiener Museumsquartier beim "Aktionsabend gegen Kinderarbeit" präsentiert, zu dem die Initiative "Kinderarbeit stoppen" Interessierte eingeladen hatte. Getragen wurde die Initiative von der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, Jugend Eine Welt, Kindernothilfe Österreich, Solidar Austria (ÖGB), Fairtrade Österreich und Butterfly Rebels. Auf dem Programm des Aktionsabends standen neben einer Ausstellung zum Thema Kinderarbeit Informations- und Austauschmöglichkeiten sowie die Vorpremiere der ORF-"Kreuz & Quer"-Dokumentation: "Bittersüße Schokolade - Kinderarbeit in Ghana". Die Ausstrahlung der Dokumentation in der ORF-Sendereihe "kreuz und quer" erfolgte ebenfalls am 12. Juni und kann in der ORF-TV-Thek nachgesehen werden (https://on.orf.at/video/14229704/kreuz-und-quer-bittersuesse-schokolade-kinderarbeit-in-ghana)
Weltweit müssen laut DKA immer noch 160 Millionen Kinder arbeiten, um zu überleben - davon 79 Millionen unter gefährlichen Bedingungen. Dass die meisten Unternehmen nichts dagegen tun, zeige das Beispiel der Schokoladeindustrie, so das Hilfswerk: "Seit Jahrzehnten versprechen Nestlé & Co., Kinderarbeit im Kakaoanbau zu eliminieren. Doch um zu überleben, sind Familien gezwungen, ihre Kinder arbeiten zu lassen, statt in die Schule zu schicken."
In Westafrika arbeiten beispielsweise 1,56 Millionen Kinder im Kakaoanbau und erzeugen Produkte, die auch in österreichischen Supermarktregalen liegen. Sr. Regina Ignatia Aflah aus Ghana, Projektpartnerin der Dreikönigsaktion, hat deshalb einen offenen Brief an österreichische Parlamentarierinnen und Parlamentarier geschrieben und ersucht u.a. um eine rasche und ambitionierte Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes in Österreich. Auch der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics unterstützt die Forderung, Kinderarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen wirksam zu stoppen. Der Bischof hat etwa gemeinsam mit der Jungschar Burgenland dazu aufgerufen, den offenen Brief zu unterzeichnen, um eine rasche Umsetzung des europäischen Lieferkettengesetzes durchzusetzen.
Link zum offenen Brief: https://www.kinderarbeitstoppen.at/gerechtigkeit-fordern
kathpress/red
(eo, 13.6.2024)