Weltflüchtlingstag: „Helfen und Lösungen suchen statt Ängste schüren“
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) appelliert zum Weltflüchtlingstag 2024 an Politik und Bevölkerung in Österreich, sich nicht von Angstmache und Vorurteilen in Beschlag nehmen zu lassen, sondern auf Hilfen und gemeinsame Lösungen zu setzen. „Die Wahlen zum EU-Parlament am 9. Juni haben erneut gezeigt, wie stark Fragen der Migrationspolitik die Wahlentscheidung beeinflussen, und in der politischen Debatte dominieren das Schüren von Ängsten und von pauschalen Vorurteilen gegen Flüchtlinge“, hält das KAÖ-PräsidentInnen-Team fest.
„Laut jüngsten Zahlen des UNO-Flüchtlings-Hochkommissariats sind weltweit 120 Millionen Menschen auf der Flucht vor Gewalt, Unterdrückung und Krieg – mehr denn je. Dazu kommt eine wachsende Zahl an Klimaflüchtlingen. Wer meint oder vorgibt, die EU oder Österreich könne sich vor diesem Problem abschotten, leugnet die Realität. Wer meint, Aufnahme, Versorgung und Integration dieser Flüchtlinge in den Ankunftsländern stelle keine Herausforderung dar und verlaufe ohne Probleme, leugnet ebenfalls die Realitäten. Was aber am wenigsten hilft, ist Angstmache und das (partei)politische Bewirtschaften dieser Ängste“, betonen Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Brigitte Knell.
„Wir rufen daher alle Menschen in unserem Land und speziell die Politikerinnen und Politiker auf, die Hilfe wieder in den Mittelpunkt zu rücken und dort, wo es Probleme gibt, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das ist zweifelsohne der mühsamere und aufwändigere Weg, der den Einsatz und das Mitwirken vieler erfordert; es ist aber der einzige Weg, der unsere Gesellschaft in eine menschenwürdige, sozial gerechte, friedliche und auch wirtschaftlich gute Zukunft führt“, so das KAÖ-PräsidentInnen-Team. „Richten wir unseren Blick auf gelungene Beispiele, aus denen wir lernen und an denen wir gemeinsam wachsen können. Als Christen fordert uns der klare Auftrag heraus, zu helfen und nicht wegzuschauen.“
Der Weltflüchtlingstag wird jedes Jahr am 20. Juni begangen. Er will auf die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen aufmerksam machen, unter ihnen Millionen von Kindern. Er soll auch daran erinnern: Hinter all den Zahlen verbergen sich Namen, Gesichter und Schicksale.
(jp, 19.6.2024)