Katholische Arbeitnehmer:innenfordern Ende der Verrohung der Sprache
Die Katholische Arbeitnehmer:innen-Bewegung Österreich (KABÖ) fordert ein Ende der Verrohung der Sprache und der Verächtlichmachung von Institutionen, Verantwortungstragenden oder ganzer Menschengruppen. "Ein gutes Klima ist Frischluft für die Demokratie", betont die KABÖ-Bundesvorsitzende Anna Wall-Strasser am 25. Juli in einer Aussendung. Im aktuellen politischen Diskurs sei eine Verschärfung des Tons zu beobachten, so die ehemalige Betriebsseelsorgerin. Als Ausweg nennt sie die Förderung einer "Kultur der Begegnung" und "eines Zusammenlebens in Vielfalt": "Wir alle haben es in der Hand, ein gutes gesellschaftliches Klima und damit unsere Demokratie mitzugestalten." Dafür notwendig seien auch politische Partizipationsmöglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger.
Als positive Beispiele nennt Wall-Strasser Bürgerräte, die bereits auf Bundesländer-Ebene oder auch auf nationaler Ebene erprobt seien. Die Möglichkeiten zur politischen und gesellschaftlichen Teilhabe "sollten vermehrt genutzt und ausgebaut werden, damit Menschen in ihren Belangen sichtbar und hörbar werden und bei politischen Entscheidungen mitreden können." Sie verwies auf eine Initiative der Katholischen Jugend in Oberösterreich, bei der junge Menschen ihre Anliegen in einem Gesprächsforum einbringen können. "Alle Menschen sind Expertinnen und Experten ihrer eigenen Belange und sollten gehört werden."
KABÖ-Vorsitzende Anna Wall-Strasser
Auch die Kultur des Zuhörens und des konstruktiven Streits müsse wiederbelebt werden, meint Wall-Strasser, da sich aktuell viele Menschen mit ihren Sorgen und Problemen ungehört fühlen: "Sie erwarten, wahrgenommen und politisch vertreten zu werden. Wir können miteinander ins Gespräch kommen und diskutieren, welche der wahlwerbenden Gruppen die besseren, gerechteren und konstruktiveren Antworten gibt."
Der KABÖ-Bundesseelsorger Karl Immervoll ergänzt: "Als Christinnen und Christen wollen wir mit Mut, Vernunft und Zuversicht daran arbeiten, dass respektvoll über andere und miteinander gesprochen und geschrieben wird - gerade in Wahlkampfzeiten." Dabei sei Kritik in der Sache notwendig, diese sollte aber keine persönlichen Abwertungen enthalten. "Niemand wünscht sich, von anderen abgewertet zu werden", so der Theologe.
KAB-Bundesseelsorger Karl Immervoll
Mit ihrem Aufruf "Wählen mit Mut, Vernunft und Zuversicht" setzt die KABÖ im Wahljahr 2024 gemeinsam mit zahlreichen Persönlichkeiten und Organisationen ein Zeichen für Demokratie und eine offene Gesellschaft und unterstützt die Initiative "Demokratie und Respekt".
Link zum KABÖ-Folder "Wählen mit Mut, Vernunft und Zuversicht":
https://www.kaboe.at/site/oesterreich/aktivitaeten/wahlen2024
kathpress/red
(eo/26.7.2024)