Hiroshima-Gedenken: Aufruf gegen Gleichgültigkeit und Fatalismus
"Nur wenn wir verstehen, dass alle Menschen eine Schicksalsgemeinschaft sind, können wir den Weg zum Frieden beschreiten", betonte Ferdinand Kaineder, Präsident der Katholischen Aktion Österreich, bei der Friedenskundgebung in Wien (6.8.2024).
Zum "Widerstand gegen die Verblendung und gegen jede Art von Gleichgültigkeit und Fatalismus" im Blick auf die atomare Abschreckung und den das weltweite Aufrüsten hat der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Ferdinand Kaineder, aufgerufen. In seinem Statement beim Hiroshima-Gedenken am Wiener Stephansplatz am Dienstagabend sprach Kaineder von der Aufgabe, "die Profiteure des Krieges zu benennen und sichtbar zu machen". Es braucht ein tiefes "Hineinspüren in die Opfer der Kriege und das Herauslieben der Täter aus ihrer Gewalt- und Hassbesessenheit", ebenso "ein neues Wachstum des Friedens und ein Weniger an materiellen Ressourcenverbrauch".
Kaineder zitierte aus dem KA-Dossier "Der Weg zum Frieden": "Eine an Jesus orientierte Spiritualität des Friedens bedeutet eine immerwährende Herausforderung: Vorleistungen für den Frieden zu erbringen, Respekt auch gegenüber Feinden zu haben, das eigene Mitwirken zu hinterfragen. Vor allem aber den Glauben zu nähren, dass das Gute immer möglich ist!"
Der Vorrang gewaltfreier Lösungen möge angesichts eines Krieges in Europa geradezu töricht scheinen, sei aber als Ziel umso wichtiger. Kaineder: "Wollen wir selbstkritisch an einer gewaltfreieren Welt mitbauen, so kommen wir nicht umhin, Privilegien abzubauen und statt der Sicherheit der Reichen vor den Armen auch das Sicherheitsbedürfnis der Armen anzuerkennen. Nur wenn wir verstehen, dass alle Menschen eine Schicksalsgemeinschaft sind, können wir den Weg zum Frieden beschreiten." Aufrüstung sei hingegen Sünde, "sie vergeudet die Mittel, die zur Beseitigung des Hungers und für ein gutes Leben aller nötig sind".
Kaineder plädierte zudem für eine Kirche, "in der die radikale Botschaft des Evangeliums mit Gewaltverzicht und Option für die Armen nicht verwässert wird" und die an einer Welt mitbaut, "die nicht in Krieg, Chaos und Zerstörung endet".
Zahlreiche Friedensinitiativen hatten für Dienstagabend zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 79 Jahren auf den Wiener Stephansplatz eingeladen. Die Friedenskundgebung endete mit einem Laternenmarsch zur Karlskirche.
Am Freitag, 9. August, wird um 20 Uhr mit einer traditionellen buddhistischen Lichterzeremonie bei der Wiener Friedenspagode der Opfer von Hiroshima und Nagasaki gedacht (Wien 2, Hafenzufahrtsstraße). Am Tag darauf findet am 10. August von 10 bis 13 Uhr eine Gedenkaktion zu Hiroshima und Nagasaki in der Fußgängerzone in Melk vor dem Rathaus statt.
Weitere Informationen: www.hiroshima.at
Der Weg zum Frieden (Dossier der Katholischen Aktion Österreich)
Quelle: Kathpress/Red.
(ps/7.8.2024)