Plattform für Alleinerziehende fordert bedarfsgerechte Kinderbetreuung
Eine kostenfreie und bedarfsgerechte Kinderbetreuung für Alleinerziehende: So lautet die zentrale Forderung der Österreichischen Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) und des Europäischen Netzwerks für Alleinerziehende (ENoS). Betroffene Familien sollten bereits ab der Geburt ihres Kindes Zugang zu einer passenden Betreuung erhalten, wenn dies benötigt wird. In einer gemeinsamen Aussendung betonen die Organisationen zudem die Dringlichkeit eines flächendeckenden Angebots an Kinderbetreuungseinrichtungen in unmittelbarer Nähe der betroffenen Familien. Diese Maßnahmen sollen insbesondere Alleinerziehenden helfen, die erwerbstätig oder selbstständig sind und keine familiären Betreuungsmöglichkeiten haben, unterstrich ÖPA-Vorsitzende Evelyne Martin.
Ein allgemein zugängliches und qualitativ hochwertiges ganztägiges Betreuungsangebot sei laut der ÖPA, die von der Katholischen Aktion Österreichs mitgetragen wird, "eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe für alle europäischen Staaten im Interesse ihrer Bürgerinnen und Bürger".
Als positives Beispiel nannte die Plattform Länder wie Malta, wo seit 2014 eine solche Kinderbetreuung gewährleistet ist, was es Alleinerziehenden ermöglicht, ihrer Erwerbstätigkeit nachzugehen. In Deutschland hingegen sind viele Alleinerziehende, besonders Selbstständige, finanziell nicht abgesichert und haben keinen Anspruch auf Mutterschutz oder andere finanzielle Hilfen.
Die Verbände fordern zudem, dass alle Kinder ein Jahr vor der Einschulung verpflichtend eine Betreuungseinrichtung besuchen. Das finnische Modell habe gezeigt, dass dies die soziale und sprachliche Entwicklung der Kinder fördert und den Schuleintritt erleichtert.
Das European Network for Single Parents (ENoS) setzt sich seit 2009 für die rechtliche und finanzielle Gleichberechtigung von Ein-Eltern-Familien in Europa ein.
kathpress/red
(eo/19.9.2024)