KAÖ für verbindliche Mitspracherechte auf Leitungsebene
Die Katholische Aktion Österreich hat sich für verbindliche Mitspracherechte auf der kirchlichen Leitungsebene ausgesprochen. "Die Leitungsebene muss Synodalität konsequent wollen und leben", hat die KAÖ-Vizepräsidentin Katharina Renner in einer Aussendung am Sonntag gefordert.
Die Krise der Kirche heute sei nicht der Schwund der Massen, sondern die ständige und wiederholte Enttäuschung der besonders Engagierten, konstatierte Renner, die hauptamtlich in der Erzdiözese Wien für die Pfarr-Caritas zuständig ist. "Immer wieder an den Strukturen zu scheitern, immer wieder zu erleben, dass mühsam Aufgebautes zerstört wird, führt zu Gleichgültigkeit und Abwendung des innersten Kerns." Es sei erstaunlich, wie wenig Bedauern hierüber von der Ebene der Bischöfe zu hören sei. Demgegenüber müsse Mitsprache verbindlichen Charakter haben "und sie hat nur dann einen Wert, wenn sie auch auf der obersten Leitungsebene - also der Bischofsebene - stattfindet." Renner: "Erst wenn die Leitungsebene sich zur Synodalität bekennt, zieht der Rest der Kirchenstruktur nach." Das könne sofort verwirklicht werden.
Verpflichtende Konsultation, Transparenz und Rechenschaftspflicht sollten - wie von der Weltsynode gefordert - auch im Falle einer Bischofsernennung wie jetzt in der Erzdiözese Wien angewendet werden, so Renner, die dazu vorschlägt: "Die Kandidaten zeichnen ihre Vision für die Kirche in den nächsten Jahrzehnten und teilen ihre Antworten auf die aktuellen Herausforderungen mit. Diejenigen, die sich mit der Kirche verbunden fühlen, hören zu und benennen den geeigneten Kandidaten, im Vertrauen auf den Sensus fidei." Kritik übte die KAÖ-Vizepräsidentin auch an den zu schwach entwickelten Mitspracherechten im Bereich der Pfarrgemeinderäte.
Quelle: Kathpress
(ps/2.12.2024)