Weihnachts-Ausgabe des KABÖ-Magazins "ZeitZeichen" erschienen
Kriege, Teuerung, Klimakatastrophen, eine schwächelnde Wirtschaft, ein bröckelnder Arbeitsmarkt, psychische Erkrankungen in wachsender Zahl: multiple Krisen verunsichern und belasten viele Menschen, das Gefühl schwindender Ressourcen zur Bewältigung, eine allgemeine „Erschöpfung“ macht sich breit. Was gibt Hoffnung? "Diese Ausgabe von ZeitZeichen will befunden, aber auch Perspektiven eröffnen", so ZeitZeichen-Chefredakteurin Elisabeth Ohnemus im editiorial des Heftes, in dem sie einen Abriss des Inhalts gibt:
"Zahlen, Daten, Fakten zum Zusammenhang von Arbeit und Gesundheit präsentiert zunächst die Juristin Pia Zhang von der Abteilung Sozialversicherung der Arbeiterkammer Wien.
Ein ganz neues Krankheitsbild, die 'prä-traumatische Belastungsstörung', bringt der Ökonom Bernhard Ungericht ins Spiel, Ausgangspunkt für seine Betrachtung des aktuellen multiplen Krisengeschehens, das er in vielen Fällen begründet sieht in der Unterwerfung der Gesellschaft unter die „Ideologie des permanenten Wachstums“ und einen 'Katastrophenkapitalismus'. Wie herausfinden aus der Zerstörung von Menschen und Natur? Ungericht skizziert Rahmenbedingungen dafür, wie der Übergang in eine 'Postwachstumsökonomie', eine 'Ökonomie der Genügsamkeit und des rechten Maßes' gelingen könnte.
Für den Soziologen Simon Schaupp ist die Arbeit, ihre Definition und Ausgestaltung, entscheidend dafür, wie Aus- und Erschöpfung von Mensch und Natur unterbrochen und überwunden werden können. Denn Arbeit, so Schaupp in seinem Buch 'Stoffwechselpolitik', sei der Ort, an dem Natur und Gesellschaft ihren 'Stoffwechsel' vollziehen. Schaupp plädiert für eine 'lustvolle Nutzlosigkeit', für Arbeitszeitverkürzung, die Abschaffung von 'bullshit-Jobs' und eine Hinwendung zu Arbeit, die sich den 'planetar anstehenden Aufgaben' zuwendet.
Eine Antwort auf die Herausforderungen, die mit der räumlichen wie zeitlichen Entgrenzung von Arbeit einhergehen, gibt der stellvertretende KABÖ-Bundesvorsitzende und Sprecher der 'Allianz für den freien Sonntag', Philipp Kuhlmann in seinem Beitrag über den arbeitsfreie Sonntag – ein, so Kuhlmann, Gewinn für die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht. Und Eva Rosewich, Geschäftsführerin von 'Hands on Mentoring', stellt zwei Projekte vor, die Jugendlichen Perspektiven auftun, 'Türöffner' in eine berufliche Zukunft darstellen.
Dass insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene unter allgemein wachsenden Belastungen leiden, ist für den Arbeitssoziologen Stefan Robbrecht-Roller auch Grund für den Schwund an Engagierten in ehrenamtlichen Funktionen. Robbrecht-Roller zeichnet anhand persönlicher Erfahrungen nach, wie sich das im Bereich der Zivilgesellschaft auswirkt. Erkenntnisse aus der Beratungspraxis legt Josef Hölzl, diplomierter Ehe-, Familien- und Lebensberater sowie Gewaltberater und Tätertherapeut dazu. Er plädiert für 'Hoffnung' und beschreibt, was es dafür braucht."
Außerdem in diesem Heft: Kommentare von KABÖ-Vorsitzender Anna Wall-Strasser und KABÖ-Bundesseelsorger Karl Immervoll sowie ein Rückblick von Martin Hochegger auf die Veranstaltungsreihe "1934 und die Gefährdungen der Demokratie einst und jetzt" der steirischen KAB.
ZeitZeichen zum Kennenlernen: 3 Ausgaben des viermal jährlich erscheinenden Magazins können im Rahmen eines „Schnupperabos“ gratis bezogen werden. Bei Interesse: email an kab.office@kaoe.at Preis für ein Jahresabo: 17,- Euro. Preis für ein Einzelheft: 5,- Euro.
ZeitZeichen ist, jeweils ca. 2 – 3 Wochen nach Erscheinen der Druckausgabe, auch digital abrufbar unter https://www.kaboe.at/site/oesterreich/zeitzeichen
s. auch KAÖ-Dossier zum Thema „Arbeit und soziale Fairness“ https://www.kaoe.at/dossiers
(eo/18.12.2024)