„Auf das schauen, was uns verbindet“
Die bevorstehende Gebetswoche für die Einheit der Christen ist eine Einladung, das Verbindende und den tiefen Respekt vor dem Anderen in den Mittelpunkt zu rücken, so die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) am Freitag in einer Aussendung. In der Gebetswoche wird heuer auch an das erste ökumenische Konzil von Nizäa bei Konstantinopel vor 1.700 Jahren erinnert, das ein erstes gemeinsames Glaubensbekenntnis der Christen formuliert hat.
„Gerade der Akzent auf die erste Person Plural beim Glaubensbekenntnis mit ‚Wir glauben …‘ bringt diese gemeinsame Zugehörigkeit zum Ausdruck. Es ist niemals ein ausschließendes ‚Wir‘, wie es heute im politischen Umfeld von populistisch agierenden Kräften gemeint und praktiziert wird, sondern immer einladend und inklusive gemeint, ausgestattet mit einem tiefen Respekt und auch Neugierde gegenüber dem Anderen, dem noch Fremden“, unterstreicht das KAÖ-Präsident:innen-Team Ferdinand Kaineder, Katharina Renner und Thomas Immervoll. „Als Katholische Aktion schauen wir auf das, was uns als Christinnen und Christen verbindet.“
Das Gedenken an Konzil in Nizäa im Jahr 325 „bietet eine einzigartige Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben der Christinnen und Christen in besonderer Weise zu bedenken, zu reflektieren und zu feiern. Als Katholische Aktion mit allen Gliederungen und in den Diözesen nehmen wir die Einladung gerne an, aus diesem gemeinsamen Erbe zu schöpfen und sich intensiver in den Glauben, der alle Christinnen und Christen eint, zu vertiefen“, so die KAÖ.
Vielfalt stärkt
„Vielfalt stärkt - das ist eine besondere Erkenntnis gerade auch für unsere Zeit, wo alles auf das Immer-Gleiche hinnivelliert scheint und ist. Eine Kirche, für die zur damaligen Zeit das Leben im Verborgenen und in Verfolgung gerade erst aufgehört hat, begann zu erfahren, wie schwierig es ist, in den unterschiedlichen kulturellen und politischen Kontexten der Zeit den verbindenden Glauben, das Verbindende zu sehen und zu teilen. Bei der Einigung auf den Text des Glaubensbekenntnisses ging es genau darum, die wesentlichen gemeinsamen Grundlagen zu bestimmen, auf denen Ortskirchen aufgebaut werden konnten, die sich gegenseitig als Schwesterkirchen anerkannten und Unterschiede in einer verbundenen Vielfalt respektierten“, erinnert das KAÖ-Präsident:innen-Team.
Das Motto der diesjährigen Gebetswoche 18. bis 25. Jänner – „Glaubst Du das?“ - gehe auf den Dialog zwischen Jesus und Martha im Johannesevangelium zurück“, so die KAÖ weiter. „Dort wird berichtet, wie Jesus das Haus von Martha und Maria in Bethanien besuchte, nachdem deren Bruder Lazarus gestorben war. Wie Martha konnten auch die ersten Generationen der Christen nicht gleichgültig oder passiv bleiben, sondern wollten dem Leben zum Durchbruch verhelfen, auch wenn alles tot schien. Sie bemühten sich ernsthaft, eine verständliche Antwort auf die Frage Jesu zu geben: ‚Glaubst du das?‘ Was damals die Konzilsteilnehmenden von Nizäa in Worte gefasst haben, zeigt das ganze Geheimnis der Menschwerdung und des Leidens, des Todes und der Auferstehung Jesu. In der Nachfolge, sozusagen in der Spur Jesu, sind wir als Christinnen und Christen, wissen wir uns auch als Katholische Aktion aufgerufen, gemeinsam – in einer offenen und wertschätzenden ökumenischen Haltung - diesen Glauben in der Spur Jesu hier und jetzt zu bezeugen als Quelle einer tiefen Hoffnung und wachen Lebensfreude.“
(jop/17.1.2024)