Synodaler Prozess: „Es geht um mehr als Kosmetik an den Strukturen der Kirche“
Der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer, sieht in der Einladung von Papst Franziskus zu einem weltweiten synodalen Prozess „einen wichtigen Schritt in die Zukunft der Kirche, an dem wir uns alle bestmöglich beteiligen sollen“. Das Thema der Beratungen – „Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission“ – zeigt, „dass es hier nicht um oberflächliche Retuschen und Kosmetik an den Strukturen der katholischen Kirche geht“, so Wimmer. Ziel sei, eine stärkere Teilhabe aller Gläubigen an den Beratungs- und Entscheidungsprozessen in der Kirche, sicherzustellen, auch durch entsprechende Änderungen in dem, wie Synodalität rechtlich aufgesetzt und in der Praxis organisiert ist.
Der Papst betone immer wieder, Synodalität bedeute, aufeinander hören, um zu lernen, wohin Gottes Geist die Kirche führen will. Als er im Jänner die Kirche in Italien aufrief, einen "synodalen Prozess auf nationaler Ebene" zu beginnen, sagte er, dieser müsse "Gemeinde für Gemeinde, Diözese für Diözese" einbeziehen und "von unten nach oben wie von oben nach unten" wirken, erinnerte der KAÖ-Präsident. Auch jetzt startet der weltweite synodale Prozess in den einzelnen Diözesen, und Franziskus hat ausdrücklich aufgefordert, Kleriker und Laien, Orden, geistliche Gemeinschaften, katholische Vereinigungen, Hochschulen und Fakultäten einzubeziehen. „Das sind klare Zeichen, wie fest Franziskus auf dem Boden des Zweiten Vatikanischen Konzils steht: Kirche ist das Volk Gottes.“
„Als Katholische Aktion können wir diesen synodalen Prozess nur begrüßen, und wir sind selbstverständlich bereit, uns hier bestmöglich einzubringen, sowohl auf diözesaner als auch auf österreichweiter Ebene. Bis zum Oktober, in dem die Beratungen auf Diözesanebene starten sollen, sind nur noch wenige Monate Zeit. Wir werden daher unmittelbar das Gespräch mit den Bischöfen darüber suchen, wie diese Prozesse im Detail aufgesetzt werden sollen. Dabei gehen wir davon aus, dass schon in dieser Vorbereitungsphase jener synodale Geist des Miteinanders zum Tragen kommt, den Papst Franziskus anstrebt.“ (27.5.2021)